Eine Ratte versuchte, sich einen Weg in den Außenbereich der Voliere zu verschaffen. Ratte? Wie komme ich auf eine Ratte! Leider habe ich ihre Hinterlassenschaften gefunden. Sie hat wohl gegraben, sodaß die Drainagesteinchen zur Seite flogen. Glücklicherweise hat die Ratte es nicht geschafft, da wir den Boden ja spatentief ausgehoben und Kaninchendraht doppelt in den

 

 

Boden eingebracht hatten. Kleine Mäuschen kann man allerdings nicht so leicht fernhalten. Sie können sich sehr platt machen und quetschen sich durch die schmalsten Stellen. Diese freigeräumten Stellen, die man auf den Bildern sehen kann, habe ich wieder verfüllt und mit einer Holzleiste versehen. Aus diesem Grund füttere ich auch nur im Schutzraum - abgesehen von halbreifer Kolbenhirse, die ich nur von Hand auch im Außenbereich verfüttere.

 

Zum Schutz meiner Wellensittiche habe ich nun auf diese Form der Fütterung der Wildvögel schweren Herzens verzichtet. Es kommen immer sehr viele unterschiedliche Vögel zu mir in den Garten, um sich etwas von dem reich gedeckten Tisch zu holen.  Ich möchte ja keine Ratten anlocken. Wildvögel füttere ich nun mit Meisenknödeln und Dingen, die man in Sträucher und Bäume hängen kann.

An einem anderen Tag habe ich dann eine Rötelmaus an der Futterstelle für die Wildvögel gefunden und natürlich dachte ich sofort an eine Ratte. Gruselig!


16.01.13 - Wir haben uns eine Überwachungskamera gekauft, um das nächtliche Treiben um die Außenvoliere herum zu filmen. Die Buddelei an der Außenvoliere hatte uns stutzig gemacht. Durch diese Kamera sind wir fündig geworden.

 

Wir wohnen "auf dem Lande" direkt an einem Landschaftsschutzgebiet in der Nähe von einer Seenplatte und einem nahegelegenem Bach. Dieses Wasser zieht nicht nur Touristen und Erholungssuchende an, sondern unter anderem auch Ratten, welche für uns nicht sichtbar sind, da sie scheu sind und sich verstecken, wenn sie nicht in die Enge getrieben werden. Allerdings, habe ich bei der Recherche im Internet gelernt, dass sie keine nachtaktiven Tiere sein sollen, sondern dämmerungsaktiv. Das heißt, sie sind sehr unternehmungsfreudig am frühen Abend und Morgen.

 

Es handelt sich hier um eine Wanderratte, die man zum Beispiel wegen ihrer wildfarbenen (agouti) Fellfarbe und dem plumperen Körperbau mit stumpfer Schnauze von der schwarzen Hausratte unterscheiden kann. Sie lebt bodennah, in der Nähe von Menschen und kommt in Massen in der Kanalisation vor. Nicht nur auf dem Land, sondern sehr gerne und häufig in Städten.

 

Vorwiegend fressen sie Fleisch, d.h. zum Beispiel Vögel, deren Eier, kleine Wirbeltiere und natürlich Dinge, die der Mensch wegwirft - Abfälle. In unserem Garten haben wir keinen Komposthaufen, sondern Kompostsäcke, welche in der Garage sicher untergebracht sind. Ratten treten nicht nur in der Landwirtschaft auf, sondern gerne auch in Gartenanlagen, wo besonders Wurzeln und Knollen angenagt werden. Häufig werden Maulwurfsgänge genutzt, um sich fortzubewegen. "Unsere" Ratte sucht in den Holzvorräten, die wir für den Kamin lagern, Schutz vor Kälte und Wind, denn dort haben wir sie nun häufiger durch die Überwachungskamera beobachten können.

 

Wir hatte jetzt das Glück, diese Ratte - wahrscheinlich sind es mehrere, da sie untereinander sehr sozial leben - zu sehen, denn nun können wir etwas unternehmen.Viele Menschen wissen gar nicht, dass sich diese Tiere, die aus der Gruppe der Altweltmäuse (Murinae) kommen, bei ihnen in der Nähe aufhalten.

 

Bei der unten gezeigten Aufzeichnung handelt es sich nur um eine Sequenz. In dieser Nacht kam die Ratte nicht wieder. Sie findet sicherlich in einem anderen Garten ihr Futter. In anderen Nächten allerdings suchte sie wieder Unterschlupf vor Wind und Kälte in unserem Holzstapel. Igitt!!

Rattenfußabdruck im Schnee - 22.01.13
Rattenfußabdruck im Schnee - 22.01.13

Januar 2013 - Jeden Abend wurde die Kamera wieder aufgebaut und die Speicherkarte eingelegt. Morgens war dann die Spannung groß, ob wieder eine Ratte zu sehen sein würde. Es ist nun glücklicherweise bereits eine Woche vergangen und kein Tier aus der Gruppe der Altweltmäuse - klingt besser als Ratte - wurde mehr gesichtet. Entweder ist sie weitergezogen oder sie wurde in einem anderen Garten geschnappt. Trotz alledem werden wir nun vorsichtig sein und immer leise schaudernd vom Holzstapel das Holz für den Kamin holen.

 

Fortsetzung dieser Dokumentation über die wildlebende Ratte und der Gefahr für meine Wellensittiche durch ihre Anwesenheit findet ihr bei Interesse hier: Warum unbedingt Doppelverdrahtung?