Dann sollte man sofort handeln, indem man äußerst vorsichtig in den Nacken ein Kontaktgift, z. B. Frontline, mit dem Wirkstoff Fipronil aus der Phenylpyrazole Gruppe tupft. Dieses Gift verbindet sich übrigens mit dem Hautfett und wird in den Haarbalgdrüsen eingelagert. Dadurch wirkt es über einen längeren Zeitraum. Es sind noch Ivomec mit dem Wirkstoff Ivermectin, Beaphar Anti-Parasit Vogel mit dem Wirkstoff Ivermectin und Stronghold mit dem Wirkstoff Selamectin zu nennen, welche auch mittels Spot-On Behandlung kurz in den Nacken des zu behandelnden Vogels getupft werden. Alle diese Produkte können allerdings bei zu hoher Dosierung toxisch wirken und somit zum Tod des zu behandelnden Vogels führen. Es versteht sich von selbst, daß man somit sehr vorsichtig und sorgfältig bei der Behandlung sein sollte. Ich ziehe mir dabei übrigens Schutzhandschuhe an, damit das Gift nicht über meine Hände in meinen Körper gelangt.
Es gibt auch noch Verminex, welches frei sein soll von toxischen Insektiziden, Lösungsmitteln und anderen bedenklichen Stoffen. Relativ neu ist von ARDAP Spot-On mit dem Wirkstoff "Pyrethrum" aus der Chrysantheme. Hier genügt eine einmalige Gabe, die bis zu 4 Wochen vor dem erneuten Befall schützen soll.
Bei allen genannten Produkten (bis auf ARDAP Spot-On und Beaphar Anti-Parasit Vogel) sollte man den Vorgang nach ungefähr 10 - 14 Tagen wiederholen, da aus den noch vorhandenen Eiern mittlerweile wiederum Federmilben oder Co geschlüft sein könnten. Es ist ganz wichtig, dass man einen Bereich der Haut im Nacken trifft, den der Vogel dort mit seinem Schnabel nicht erreichen kann, sodaß der behandelte Vogel diese Stelle nicht berühren kann, solange sie feucht und das Kontaktgift noch nicht eingezogen ist.
Wichtig: Alle Mittel, die per Spot-On Methode in den Nacken der Vögel mittels Spray aufgetragen werden, sollten NICHT direkt auf den Vogel gesprüht werden, sondern zunächst auf ein Wattestäbchen oder Ähnliches und dann sorgfältig und in Ruhe in den Nacken getupft werden. Das beim Sprühen entstehende Aerosol könnte in die Atemwege der Wellensittiche gelangen und diese schädigen.
Federmilben oder diese Krabbeltiere im Allgemeinen springen gerne von einem Vogel auf den nächsten und aus diesem Grund sollte man alle gleich mitbehandeln. Ich habe heute 7 meiner Wellensittiche einzeln geschnappt und ihnen ein Tröpfchen Frontline in den Nacken getropft. Ich hatte zwar keine Federmilben oder dergl. entdeckt, jedoch sind meine Wellensittiche ja täglich draußen, da sie in einer Außenvoliere leben und kommen sicherlich auch mal mit dem einen oder anderen Wildvogel in Kontakt. In 10 - 14 Tagen werde ich die Prozedur wiederholen und dann haben sie erst einmal wieder Ruhe vor mir und hoffentlich vor lästigen Parasiten.