Update 03. Dez. 2016 mit Ergänzung vom 13. Dez. 2016: Mittlerweile ist wieder einige Zeit vergangen und es gibt immer noch keine Meldungen über Ziervögel, welche in
Außenvolieren leben, die vom Influenza A-Virus, Typ H5N8 betroffenen sind. Hat man eventuell erkrankte Vögel "nur" nicht als von diesem Virus befallen erkannt oder wurden sie tatsächlich bisher
nicht betroffen? Am 27. November las ich in der Online-Ausgabe der Rheinischen Post, dass Zoos in NRW Maßnahmen ergriffen haben, um ihre Tiere zu schützen, damit diese nicht mit erkrankten
Wildvögeln in Berührung kommen.
Beispiele einiger Zoos und ihrer bisherigen Verfahrensweise:
Im Allwetterzoo Münster leben die Tiere weiterhin in den Freianlagen; man achtet jedoch darauf, dass Wildvögel sie nicht anstecken können. Man vertritt dort die Meinung, dass die Vögel
unter Stress leiden würden, wenn sie über längeren Zeitraum eingesperrt leben müssten. (Quelle: RP online)
Auch in der Gelsenkirchener Zoom Erlebniswelt bleiben die Papageien, Schnee-Eulen und Tauchenten bisher weiterhin draußen. Störche, Pelikane und Flamingos haben wie üblich ihr
Winterquartier bezogen und sind nach drinnen umgezogen. Allerdings werden im Zoom derzeit keine Fundvögel aufgenommen. (Quelle: RP online)
Mit heutigem Datum las ich, dass alle Vögel des Zoos in Duisburg, welche normalerweise in Außenanlagen gehalten werden, nach drinnen umziehen mussten. Bisher scheint das Virus zwar
hauptsächlich Enten- und Hühnervögel zu betreffen, jedoch will man vorsorglich handeln, da ja auch schon ein Mäusebussard am Niederrhein betroffen war und nachweislich an dem Virus verstarb.
(Quelle: RP online)
Den Hamburger Tierpark Hagenbeck schloss man vorübergehend sogar nach dem Fund von 3 tot aufgefundenen Gänsen auf dem Tierparkgelände. (Quelle: Spiegel-Online vom 29.11.16) Laut Bericht
im Merkur.de vom 30.11.16 wird in den kommenden Tagen der Vogelbestand des Tierparks auf dieses Virus hin untersucht und dann entschieden wie weiter verfahren wird. Man schließt nicht aus, dass
nicht nur die Ansteckungsgefahr durch Wildvögel in Betracht kommt, sondern auch eine Ansteckung über Futtermittel oder die Ein- und Ausfuhr von Tieren möglich sein könnte. Auch hier, d. h. im
Stadtgebiet um Hamburg herum, dürfen Hunde und Katzen nicht einfach frei herumlaufen, um das Virus durch Kontakt weiter zu verbreiten. Update: (Quelle: Hamburger Abendblatt vom
02.12.16) Der Zoo ist seit Freitag wieder geöffnet, doch die Besucher müssen kleine Einschränkungen hinnehmen. Sie dürfen nur noch mit desinfizierten Schuhsohlen Eingänge betreten. Das Vogelhaus
selber bleibt geschlossen. Außerdem dürfen Vögel nicht gefüttert werden. Sogar das Wasser ist aus einigen Teichen abgepumpt worden, damit sich nicht eventuell infizierte Wildvögel dort
niederlassen.
Update vom 01.03.17 - Der Hamburger Tierpark Hagenbeck aktualisierte am 03.02.17 auf seiner Homepage seine Maßnahmen zum Thema Vogelgrippe. Ich zitiere: "Seit November herrscht
der hygienische Ausnahmezustand im Tierpark und Tropen-Aquarium. Nachdem alle etwa 900 Vögel des Tierparks dreimal in Folge negativ auf die Vogelgrippe getestet worden sind, wurde der
Seuchenstatus nun aufgehoben. Als Folge davon können einige Schutzmaßnahmen entfallen.
Als erstes wurden die Desinfektionsmatten am Eingang zum Tierpark weggeräumt. Besucher haben wieder ungehinderten Zugang zum Park und müssen nicht mehr eine Minute lang auf den mit
Desinfektionsmittel getränkten Matten stehenbleiben.
Das historische Vogelhaus darf wieder betreten werden und der Besuch der antarktischen Pinguine ist ebenfalls wieder möglich. Allerdings ist hier jeweils die Warteminute auf den
Desinfektionsmatten vor dem Eingang zum Schutz der Tiere unerlässlich, denn noch sind nicht alle Bezirke Hamburgs vogelgrippefrei. Aus diesem Grund müssen auch die Gäste des Tropen-Aquariums zur
Sicherheit der dort freifliegenden Vögel vor dem Eingang über eine Desinfektionsstraße laufen. Das Verharren in den Wannen ist hier nicht mehr erforderlich. Wir danken allen Gästen dafür, dass
sie durch das Befolgen der Desinfektionsbestimmungen mitgeholfen haben, unsere Vögel vor einer weiteren Ansteckung mit dem Virus H5N8 zu schützen."
Im hessischen Kronberg schloss man ebenfalls den Opel-Zoo, da hier ein toter Pelikan aufgefunden wurde, welcher durch das Virus verstorben war. (Quelle: Frankfurter Allgemeine)
Update: (Quelle: Opel-Zoo Webseite) gibt es übrigens eine vorübergehende Entwarnung und seine Tore öffneten sich am 03.12.16 wieder. Man hatte alle im Zoo gehaltenen Vögel auf
das Virus untersuchen lassen und bei keinem weiteren Vogel eine Erkrankung entdecken können. Die Besucher werden allerdings weiterhin vorläufg keinen Zugang zu den im Zoo gehaltenen Vögeln haben.
Erneutes Update am 02.03.17: (Quelle: Opel-Zoo Webseite vom 16.02.17) Zitat: "Die Stallpflicht im Kronberger Opel-Zoo wegen der Vogelgrippe ist aufgehoben. Allerdings könnten nicht gleich alle Vögel wieder in die Außengehege und die Freiflugvoliere zurück, teilte Zoo-Direktor Thomas Kauffels am
Mittwoch mit. Einige müssten sich nach den vielen Wochen in den Stallungen erst wieder an die Außentemperaturen gewöhnen.
Bei den Papageien, Eulenvögeln und Kolkraben müssten dagegen nur die Überdachungen abgebaut werden. Laufvögel wie Strauße und Nandus sowie die Brillenpinguine seien wie gewohnt zu
sehen. Die rund 240 Vögel waren seit Mitte November wegen der Vogelgrippe in Ställen untergebracht.
Insgesamt gab es in Hessen laut Umweltministerium 16 bestätigte Fälle von Vogelgrippe. Betroffen waren 15 Wildvögel und ein Rosapelikan aus dem Opel-Zoo. Nach fast drei Monaten Stallpflicht
für Geflügel hatte Hessen Anfang Februar seine Vorgaben gelockert."
In der Augsburger Allgemeinen gibt es einen News-Blog zu diesem Thema. Hier bezweifelt der Naturschutzbund (02.12.16), dass die Verbreitung des Vogelgrippe-Virus H5N8 nur durch die Wildvögel
erfolgt. Indizien sprechen wohl für eine Verbreitung durch die Geflügelwirtschaft, wahrscheinlich direkt aus der Geflügelwirtschaft von China nach Europa.
12. Januar 2017 - Leider kann dieses Thema immer noch nicht ad acta gelegt werden. Dieses Virus grassiert immer noch und gestern wurden in einer Nachbarstadt von mir und meinen 8
Kostbarkeiten tausende Puten gekeult, da bei einer Routinekontrolle eines dortigen Tierarztes und eines Amtstierarztes in einem Stall Proben entnommen wurden, bei denen das gefährliche H5N8-Virus
festgestellt wurde. In einem anderen Stall in der Nähe wurden die Puten auf Verdacht getötet, da durch die räumliche Nähe und den gleichen Besitzer die Ställe als "epidemologische Einheit"
gelten. Die Straße, an der die Ställe liegen bleibt bis heute Abend für den Autoverkehr gesperrt. In diesen Gebieten dürfen Hunde und Katzen nicht frei herumlaufen, da sie das Virus nach Kontakt
weiter verbreiten könnten. Zitat aus der RP online vom 11.01.17 über die Hygienemaßnahmen: "..... In diesen Gebieten gelten Beschränkungen für Geflügelhaltungen: Geflügel muss im Stall gehalten
werden und darf nicht transportiert werden – im Sperrbezirk 21 Tage ab dem letzten Geflügelpest-Nachweis, im Beobachtungsgebiet 15 Tage. Die Nutzgeflügel im Sperrbezirk werden regelmäßig
untersucht. Zudem gelten strenge Regeln bei Stallhygiene, Reinigung und Desinfektion...."
Da seit 2 Monaten bereits Stallpflicht herrscht, fragt man sich, wie das Virus es trotzdem geschafft hat, Tiere, welche im Schutzraum leben, zu infizieren. Sicherlich besteht die Möglichkeit,
dass die Menschen, die die Tiere pflegen und füttern, nicht sorgfältig genug waren mit den Hygienemaßnahmen und das Virus mit ihren Schuhen oder ungewaschenen Händen einschleppten.... evtl.
gelangte es ja auch durch die Frischluft in den Stall. Es gibt einige Möglichkeiten.... Mir drängt sich nun die Frage auf, ob die Stallpflicht dann überhaupt notwendig ist und welchen Nutzen sie
hat? Die armen Tiere müssen eingepfercht in zu engen Ställen leben, was sicherlich in keinster Weise als artgerecht gelten kann und trotzdem gelingt es dem todbringenden Virus, dort einzudringen.
Sind es tatsächlich Wildvögel, die das Virus verbreiten? Dann müssten infizierte Wildvögel in viel größerer Menge tot aufgefunden werden, als das bisher der Fall war.
Sehr interessant fand ich einen Artikel der Westfälischen Nachrichten vom 15.11.16, aus dem ich einen Ausschnitt zitieren möchte:
".... Die Biologische Station Rieselfelder erinnert an die letzte große Virusinfektion in den Jahren 2005/2006. Damals habe sich herausgestellt, dass nicht Wildvögel für die Verbreitung gesorgt
hatten, sondern dass das Virus in Billig-Futtermitteln aus Südostasien für die Geflügelhaltung und Fischzucht gesteckt habe. „Unserer Meinung nach sollte man diese Futtermittel untersuchen, statt
auf den Wildvögeln herum zu hacken“, heißt es aus der Biologischen Station Rieselfelder. In puncto Hygiene gelte immer noch Großmutters Tipp: „Vor dem Essen Hände waschen nicht vergessen.“... "