Gefahr durch ....
.... Bänder, Seile und Co
Wellensittiche sind sehr verspielt. Sie lieben es Dinge auszuprobieren. Ganz nach Temperament dauert es bei dem einen länger, bei dem anderen siegt die Neugier sehr schnell.
Unten erkennt man auf den Bildern, wieviel Spaß der lebhafte, verspielte, unternehmungslustige, draufgängerische Dumbledore mit Kordeln hatte, die ihn beinahe das Leben gekostet hätten:
Am Tag nach der Entdeckung der Seile ging er wieder mit Begeisterung ans Werk. Ich verließ einmal kurz das Zimmer und als ich zurückkam, baumelte er schon mit dem Kopf in einer Schlinge von den
weißen Zotteln, die aus dem dicken Sitzast heraushingen. Durch die heftigen, hilflosen Befreiungsversuche hätte sich die Schlinge noch schneller zuziehen können und er wäre erstickt bzw sein
Genick wäre gebrochen.
Ich eilte schnell herbei und schnappte meinen kleinen Freund, wobei ich sehr vorsichtig mit der einen Hand den Wellensittich mit dem Fixiergriff hielt, dabei so seinen Kopf strecken konnte, dass
ich mit der anderen Hand mit Hilfe einer Schere sehr, sehr vorsichtig das Band, welches sich um seinen Hals gelegt hatte, zerschneiden konnte. Mein Herz schlug bis zum Hals und sicherlich seines
auch. Er wusste ja nicht wie ihm geschah und erklären konnte ich es ihm nicht.
Dumbledore reagierte verständlicherweise panisch, riß sich aus meiner Hand und flog mehrmals quer durchs Wohnzimmer.
Leider hatte er noch einen Teil der Schlinge um den Hals und ich musste ihn leider mit dem Kescher einfangen, um ihn vom Rest zu befreien. Dann streichelte und kraulte ich ihn noch lange und
setzte ihn danach wieder zu den anderen.
Welch ein Glück, dass ich nur kurz das Zimmer verlassen hatte. Die weißen Kordeln habe ich natürlich sofort abgeschnitten.
Ein paar Tage später baumelte Dumbledore erneut an einem Faden, der aus einem Gardinenband heraushing und wieder hatte er das Glück, dass er zu diesem Zeitpunkt nicht alleine im Zimmer war und so rechtzeitig gerettet werden konnte.
Beim Nachlesen und Überarbeiten dieses Berichts wird mir wieder ganz mulmig.
..... Verschlucken von Fasern oder Kleinteilen
Noch aus einem anderen Grund ist es wichtig, die Kordeln abzuschneiden: Immer wieder hört und liest man von Wellensittichhaltern, die verunsichert sind, da ihr Wellensittich trocken würgt. Beim Gang zum Tierarzt tastet dieser dann den Kehlkopf ab und erfühlt etwas Großes, Störendes, was nicht dorthin gehört. Natürlich kann es sich dabei auch um Trichomonaden, die sich von außen knopfartig darstellen und so vom Tierarzt zunächst durch Ertasten vermutet werden können oder eine Tumorerkrankung handeln. Um die Erkrankung festzustellen, macht der Tierarzt ein Röntgenbild und stellt nun eine strukturelle Veränderung des Kropfes fest.
Es wird ein Operationstermin vereinbart, um Gewissheit zu erlangen und diese Veränderung zu entfernen. Während der OP stellt sich dann eventuell heraus, dass es sich nicht um einen Tumor handelt, sondern um ein verfilztes Knäuel aus Fuseln. Entstanden ist dieses Knäuel, welches sich im Kehlkopf festgesetzt hat durch ständiges Knabbeln und Knibbeln des betreffenden Wellensittichs an Woll-, Sisal-, Baumwoll- oder anderen faserigen Anteilen von -seilen oder -kordeln.
Viele Wellensittiche knabbern auch sehr gerne an Stoffen wie Gardinen, Handtüchern u. ä. Auch hier wird häufig der ein oder andere Fusel verschluckt und bleibt in der Kehle hängen und verfilzt
mit dem Vorangegangenem. Futterreste bleiben nun zusätzlich dort hängen, beginnen zu gären, Gase bilden sich und Keime/ Bakterien siedeln sich an. Keine Antibiotika der Welt können dem armen Tier
dann helfen, da zunächst der Fremdkörper entfernt werden muss.
Ihre Neugier und Leidenschaft Neues auszuprobieren, kann unseren Wellensittichen so zum Verhängnis werden. Man sollte die Bänder und Kordeln abschneiden, ....auch wenn unsere Wellensittiche noch
so gerne an diesen Kordeln herumzuppeln und mit bunten Bändern spielen. Wir können ihnen anderes Spielzeug an den Schnabel legen, welches weniger gefährlich ist.
..... Inhalationstrauma
Ich habe auf Birds-Online einen Tatsachenbericht einer Wellensittichhalterin gelesen, in dem sie darüber berichtet, dass sie Backofenspray und Anti-Haft-Dauerbackfolie in der Küche benutzt hat, welche innerhalb von 20 Minuten tödliche Auswirkungen auf ihre 13 Wellensittiche hatte. Da mich dieser Bericht so schockierte, möchte ich ihn hier zitieren, auf ausdrücklichen Wunsch der Autorin von Birds-Online und der Wellensittichhalterin, welche dieses furchtbare Erlebnis hatte, damit möglichst viele Wellensittichhalter über die tatsächliche, unmittelbare Gefahr lesen können und bei sich zu Hause eventuell Schlimmes verhindert können.
Immer wieder wird vor der Gefahr todbringender Dämpfe in der Küche durch überhitzte Anti-Haft-Beschichtungen, chemische Reinigungsmittel o. ä. gewarnt, die innerhalb kürzester Zeit die kleinen Vogelkörper schwächen oder sogar den Tod bringen können.
Inhalationstrauma:
"Liebe Vogelfreunde, gestern Abend hat mich eine Vogelhalterin angerufen, um mir von einer Gefahr zu berichten, die sie leider selbst völlig unterschätzt hat. Ihre 13 Wellensittiche sind aufgrund eines sogenannten Inhalationstraumas innerhalb kürzester Zeit gestorben – und damit meine ich wirklich kurz. Es hat bei den meisten Tieren nur etwa 20 Minuten gedauert und die Halterin hatte keine Chance mehr, das Leben ihrer Schützlinge zu retten. Geschehen ist es nur, weil sie zuvor aus Unwissenheit einen schlimmen Fehler begangen hatte. Sie hat mich darum gebeten, möglichst vielen Menschen davon zu erzählen, damit nicht noch mehr Tiere auf diese schreckliche Weise sterben müssen. Die Halterin hatte ihren Backofen benutzt, den sie zuvor mit Backofenspray gereinigt hatte. Dabei war sie davon ausgegangen, die Reste vollständig entfernt zu haben – ein Irrglaube, wie sich später herausstellen sollte. Bei geöffnetem Fenster hatte sie dann etwas im Backofen zubereitet, er war auf 250°C eingestellt und in ihm befand sich außerdem Anti-Haft-Dauerbackfolie, die auf den ersten Blick völlig intakt gewirkt hatte. Während der Backofen verwendet wurde, war die Tür zur Küche ein kleines Stück weit offen. Plötzlich haben die Vögel in einem anderen Zimmer massive Atemprobleme erlitten und die Lage ist innerhalb kürzester Zeit eskaliert. Fast alle waren nach 20 Minuten tot, die Halterin war völlig geschockt und verzweifelt. Sie hatte schon befürchtet, dass die Tiere irgendetwas Gefährliches eingeatmet hatten, weshalb sie sofort nach dem Auftreten der ersten Atemprobleme die Küchentür geschlossen und alle anderen Fenster geöffnet hat. Leider hat das nicht mehr gereicht. Lediglich ein Wellensittichweibchen hat schwer atmend überlebt und sie hat das Tier sofort zu einem fachkundigen Arzt gebracht. Dieser hat alles versucht, um den Vogel zu retten – leider vergebens, ein paar Stunden später war auch dieses Wellensittichweibchen tot. Um ganz genau zu wissen, was der Auslöser war und damit so etwas nie wieder passiert, hat die Halterin einen ihrer verstorbenen Vögel obduzieren lassen. Bei der Untersuchung hat sich gezeigt, dass die Atmungsorgane massiv geschädigt waren. Sprich: Die Vögel hatten etwas eingeatmet, das innerhalb kürzester Zeit die Schleimhäute in ihren Lungen und Luftsäcken zerstört hat, woraufhin sie nach wenigen Minuten erstickt sind. In der Lunge des untersuchten Vogels wurde eine Kombination verschiedener Substanzen gefunden: - Chemische Komponenten aus den Ausgasungen der sehr stark erhitzten Anti-Haft-Beschichtung der Dauer-Backfolie, die offenbar doch leichte Schäden aufgewiesen haben muss und deshalb ausgasen konnte. - Weitere chemische Substanzen, die höchstwahrscheinlich aus der Backofenbeschichtung stammen. - Diverse hochreaktive Chemikalien, die ätzend wirken und in chemischen Backofenreinigern enthalten sind. Von diesen Mitteln bleibt offenbar nach dem Wegwischen mitunter noch so viel übrig, dass es für Vögel und vermutlich auch für andere kleine Tiere gefährlich werden kann. Die Halterin ist verständlicherweise außer sich vor Kummer, macht sich Vorwürfe und trauert um jeden einzelnen ihrer verstorbenen Vögel. Es ist ihr sehr wichtig, dass möglichst viele Tierhalter von ihrem schrecklichen Erlebnis erfahren, um die eigenen Vögel oder anderen Tiere schützen zu können. Das macht die armen 13 Wellensittiche zwar nicht wieder lebendig. Aber vielleicht lässt sich dadurch, dass die Halterin diesen tragischen Fehler nicht aus Scham verschweigt, das eine oder andere Leben retten. Ich empfinde sehr großes Mitgefühl für die Halterin und ich mag mir gar nicht vorstellen, wie man sich nach so einem Erlebnis fühlt. Gleichzeitig zolle ich ihr größten Respekt, weil sie zu ihrem Fehler steht und möchte, dass er auf diese Wege publik gemacht wird. Bitte teilt diesen Beitrag, ganz egal ob privat oder in Gruppen, in denen Ihr aktiv seid. Teilt ihn gern auch auf Papageienseiten, denn das, was den Wellensittichen widerfahren ist, kann genauso größere Vögel treffen. Und natürlich ebenso andere Kleintiere, also teilt es bitte gern mit Kaninchen- und Meerschweinchenhaltern oder anderen Tierhaltern, für die es wichtig sein könnte. Berichtet in Foren und gebt das Wissen weiter. Man kann es gar nicht oft genug sagen, wie gefährlich überhitzte Anti-Haft-Beschichtungen und chemische Reinigungsmittel für Kleintiere sein können! Birds-Online" |