Keim- und Quellfutter ist ein wertvoller Vitaminspender und sehr leicht zubereitet. Diese Frischkost gibt den Wellensittichen gerade in den Wintermonaten viel Energie. Allerdings ist dieses Futter auch sehr sensibel, da es schnell verdirbt bei unsachgemäßer Lagerung. Aus diesem Grund sollte es auch nie länger als drei - vier Stunden für die Vögel zugänglich sein; besonders in den warmen Sommermonaten ist auf das Entfernen der Reste zu achten, da es nun extrem schnell verdirbt.
Es gibt Keimfutter zu kaufen, welches ich portionsweise abends in ein Sieb (am besten aus Kunststoff) schütte und mit kaltem Leitungswasser durchspüle. Dann lasse ich es über Nacht über einem Teller abtropfen.
Am nächsten Morgen wiederhole ich dieses Verfahren und nehme schon einen Teil für meine Wellis ab, die dieses Quellfutter sehr gerne schnabulieren. Meistens sind es bei mir die Hennen, die sich am Futternapf erfolgreich durchsetzen können. Dieses Futter sollte man allerdings nicht zu häufig anbieten, da es den Hennen und Hähnen die "Regenzeit" bereitet und in dieser Zeit brüten sie in freier Wildbahn. Die Gräser mit ihren frischen Körnern wachsen in dieser Zeit besonders gut und die Kröpfe sind schnell gefüllt. Sie sind dann brutig und suchen dunkle Ecken oder noch besser, Höhlen, um Eier zu legen.
Das restliche Quellfutter überspüle ich tagsüber mehrmals mit frischem Leitungswasser, da es ja feucht bleiben soll und auf keinen Fall eintrocknen darf. Im Laufe der Tage entwickeln sich Keimspitzen, die von meinen Tieren auch gerne aufgenommen werden.
Hier der Vergleich von frisch gekauftem Keimfutter (links) und gequollenem (rechts):
15. Mai 2016 - Da meine Wellensittiche zur Zeit stark mausern, brauchen sie wieder stärkende Vitamine und so biete ich neben Gurke, Vogelmiere und Wegerich, Quell- und Keimfutter, welches ich in einem Fachgeschäft für Vögel gekauft habe, an. Quellen lassen ich es wie oben beschrieben und sie lieben es. Es ist gut in diesen Zeiten und unterstützt auch in Schwächephasen.
Vor einigen Tagen hatten wir hier nach einer Kälteperiode überraschend warmes Wetter und ein paar meiner Wellensittiche fühlten sich schlapp und ließen sich "hängen". Ich berichtete über Picasso (bis zum 08. Mai 2016 scrollen) und Galadriel (bis zum 08. Mai 2016 scrollen).
Vorsichtig sollte man allerdings bei der Gabe von Quell- oder Keimfutter sein und dieses nicht zu häufig anbieten, da es auch den Bruttrieb anregt.
27. April 2019 - Es ist wieder einmal soweit ... es ist Mauserzeit und die Wellis verlieren fleißig Federchen. Sie sitzen häufig ganz mitleiderregend herum mit ihren ausgedünnten Federkleidchen und scheinen die Zeit abzuwarten, wenn wieder alles nachgewachsen sein wird und sie wieder wie Phönix aus der Asche auferstehen, nur um jeden Blödsinn mit viel Energie zu unternehmen.
Dann ist die Kraft auch wieder da, die sie nun zu brauchen scheinen für ihre Regeneration. Um sie zu unterstützen bekommen sie nun wieder stärkende Vitamine und so biete ich neben Gurke, Vogelmiere und Wegerich, Quell- und Keimfutter an, welches ich wie schon oben beschrieben quellen und auch gerne keimen lasse.
Ich freue mich dann immer auf ihre neugierigen und auch erwartungsvollen Blicke, sobald ich die Voliere betrete. Man renkt sich fast die Hälse aus und scheint zunächst zu überlegen, ob es sich lohnt, sich zu bewegen. Sobald realisiert wird, was ich ihnen serviere, beginnt der Run auf das Tellerchen und es wird schnabuliert. Es ist so, als wüßten die Kleinen instinktiv, was ihnen gut tut oder auch hilft und sie unterstützt.