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Zitrönchen

Weibchen

 

Zitrönchen (geschlüpft im August 2013) ist ein Wellensittich, den mein älterer Sohn in einem großen Geschäft für Heimtierprodukte, Zuchtbedarf, Futtermittel usw entdeckt hat. Hier kaufe ich immer das Wellensittichfutter. Er kam aus dem Schwärmen nicht mehr heraus, denn sie erinnerte in ihrer Färbung sehr an seinen Citro, der so früh mit nur einem Jahr verstarb. Sie saß mit ganz vielen, jungen Vögeln in einer sogenannten "Hubschrauber"voliere und hüpfte uns regelrecht neugierig hinterher. Ihre leuchtend gelbe Farbe fiel uns auf und beim Näherkommen sahen uns große schwarze neugierige Augen an. Da sie schon etwas über 4 Monate alt ist, müssten sich helle Irisringe, falls es doch eine df Spanglehenne sein sollte, schon ausgebildet haben. Auch Schwarzaugen haben Irisringe, jedoch ganz dunkle und so kann man diese nur bei hellem Licht (oder dem Blitzlicht einer Kamera) erkennen. Mit ganz viel Glück könnte es sich bei ihr also tatsächlich um ein Schwarzauge handeln, doch für eine endgültige Bestimmung muss noch etwas Zeit ins Land gehen, denn diese könnte sich optisch noch darstellen. Warten wir's mal ab!

 

Durch die genaue Betrachtung dieses gelben Weibchens und der Fragestellung, ob es denn nun ein australisches Gelbgesicht oder ein Schwarzauge sei, blickte ich gründlich auf den Schnabel, welcher durch seine orangene Farbe auch für ein Schwarzauge spricht. Zunächst dachte ich Milben zu entdecken und äußerte dieses auch. Im Geschäft war man davon überzeugt, dass dieses nicht der Fall sei und fing sie aus der Gruppe heraus. Zitrönchen allerdings nutzte die Chance, büxte aus und drehte gleich ganz entspannt mehrere Runden in dem großen Geschäft. Glücklicherweise ging man dort ganz locker mit der Situation um und durch die ruhige Handhabung der Situation, war sie innerhalb kürzester Zeit wieder eingefangen.

 

So konnte ich  mit dem Weibchen unter dem Arm nach Hause marschieren. Sie zeterte und trampelte in ihrer kleinen Transportpappkiste und versuchte durch die in dem kleinen Karton vorhandenden beiden Löcher zu schielen; häufig sah man auch einen Zeh, mit dem sie sich in einem der Löcher festhielt. Dieser lebhafte Charakter verspricht viel Spaß und Spannung und wir freuten uns auf unser gemeinsames Leben. Zuhause angekommen, ließ mir die Wachshaut und der Schnabel jedoch keine Ruhe und ich holte meinen Fotoapparat mit Makrolinse hervor und machte das erste Bild von Zitrönchen. Das vergrößerte Bild sprach dann für sich.

 

Schon machte ich mich wieder auf den Weg zurück in das 30 km entfernte Geschäft und sprach das Thema nochmals an, indem ich, um meinen Verdacht zu untermauern, mein Makrobild zeigte. Hier sah man dann in Vergrößerung das ganze Ausmaß der Milbenarbeit. Man nahm Zitrönchen nun in die Obhut, um sie einem Tierarzt vorzustellen, welcher sie dementsprechend mit Ivomec behandeln wird. Nach der Genesung wird man mich wieder anrufen, damit ich sie abholen kann und sie hier hoffentlich glücklich leben wird. Solange sitzt sie in Isolation, doch nicht alleine.... denn sie saß ja mit einigen anderen jungen Wellensittichen zusammen. Auch diese werden nun behandelt. Ich habe mich über dieses Zugeständnis sehr gefreut.. auch für die anderen Wellensittiche.

07. Januar 2014 -  Heute, 4 Tage nach dem Kauf, wollte ich Zitrönchen einen Besuch abstatten und mir die Situation ihrer Behandlung vor Ort anschauen. Die Chefin des Hauses war anwesend und sagte mir ganz resolut, dass sie mir Zitrönchen nicht mitgeben wird, da der Wellensittich zurück zum Züchter geht auf Grund der Schnabelräude. Ich bekomme das Geld zurück oder kann mir einen anderen Wellensittich mitnehmen. Mein Sohn und ich hatten weiche Knie, als wir das hörten und waren unsicher, was wir nun tun sollten. Den Vogel bekam ich auch nicht, als ich sagte, dass ich mit der Kleinen zu meiner Tierärztin fahren würde, um sie behandeln zu lassen. Während der ganzen Zeit juckte und kratzte sich Zitrönchen. Hätte ich bei meiner ersten Rückfahrt gewußt, dass das zu behandelnde Tier zurück zum Züchter geht, hätte ich es schlichtweg behalten und wäre mit ihr zum Tierarzt gefahren. Der Aufwand wären einige Fahrten gewesen und dann hätten wir ein gesundes Zitrönchen hier sitzen gehabt.

 

Nun zeigte mir die Chefin ein anderes "Schwarzaugen"weibchen - so erklärte sie den Farbschlag -, welche mit ihren beiden Brüdern gesund und munter in einem anderen Käfig saß und uns neugierig beäugte. Lilly hat nun das Glück, bei uns zu wohnen.

Grabmilben

um den "Milbenschnabel" zu betrachten, bitte kurz anklicken
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Wenn diese Grabmilben einmal erkannt wurden, gilt es schnell zu handeln, damit das Jucken für das Tier aufhört und die Milben keine größeren bleibenden Schäden verursachen können. Rechtzeitig behandelt, ist die Chance auf vollständige Heilung gut. Sollten allerdings die Milben schon die Wachstumszonen des Schnabels zerstört haben, können Schnabelfehlstellungen bleiben.

 

Wichtig für uns Halter ist zu wissen, daß diese Milben sich nur auf dem Vogel aufhalten und ihn auch nicht verlassen. Sie können nur auf dem Tier selbst überleben und man findet sie nicht in seiner Umgebung. Der Tierarzt tröpfelt ein Tröpfchen Antiparasitikum Ivomec oder Stronghold in geringer Dosierung per Spot-On-Behandlung in den Nacken des Vogels und schon beginnt es zu wirken, indem es in den Vogelkörper über die Haut eindringt und über das Blut verteilt wird. So ernähren sich die Milben von diesem Gift und sterben in kürzester Zeit ab.

 

Falls die Beine betroffen sein sollten, können diese mit Paraffinöl eingerieben werden und man nimmt den Ektoparasiten die Luft zum Atmen. Große Vorsicht ist jedoch geboten beim Auftragen, da das Öl nicht in die Federn geraten soll. Am besten reibt man mit Hilfe eines mit diesem Öl beträufelten Wattestäbchen die Füße, Beine ein. Jedoch muss diese Behandlung wiederholt werden, da die Milbeneier so nicht absterben und nach einer gewissen Zeit könnten die dann geschlüpften Milben erneut tätig werden.

 

Diese Behandlung würde ich dringend durch einen Tierarzt durchführen lassen, da er auch wichtige Tipps gibt zum weiteren Verlauf und wie man sich am besten verhalten sollte, um dem befallenen Tier zu helfen.