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Sam

Männchen

geschl. August 2009

gest.    02. März 2021

 

Farbschlag: Hellflügel, EGG 2, dunkelblau, spangle, zimt

 

 

Erklärung seines Farbschlag: Als Hellflügel bezeichnet man Wellensittiche mit hellen Flügeln und wenig Wellenzeichnung. Die Bezeichnung Europäisches Gelbgesicht (EGG 2) erkennt man daran, dass der ganze Körper von kleinen, gelben Federn überhaucht ist. Dadurch wirkt das bei Sam ehemals dunkelblaue Gefieder bei jeder Mauser immer türkiser  je nach Lichteinfall. Als Spangle bezeichnet man die umgekehrte Zeichnung jeder Feder, d. h. jede Feder hat einen hellen Abschluß neben einem dunklen Saum. Bei Sam ist der helle Abschluß hellbräunlich, also zimtfarben. Kehltupfen sind außen braun, innen gelb bzw. weiß - seine Wangenflecken sind violett/ weiß

Der kleine Tausendsassa Sam ist sehr verspielt, neugierig, experimentierfreudig. Er hätte soooo gerne eine Partnerin, doch für unsere Klara ist er zu wild. Manchmal läßt sie sich ja herab und läßt sich füttern (oder man füttert ihn). Dann ist er jedes Mal ganz aus dem Häuschen und weiß mit seiner Freude nicht wohin.

 

Sam traute sich immer schon sehr viel zu und hielt auch sehr viel von sich; schaut mal:

16. Januar 2013 - Auf einen passenden Partner hat Sam lange warten müssen. Nicht, dass er alleine gehalten wurde, nein, dass ist bei Schwarmtieren wie es Wellensittiche sind, Tierquälerei, er hat in meiner Truppe einfach nicht sein Pendant entdecken können. Kontaktfreudig und offen wie er ist, ging er auf alleinstehende Wellidamen zu, jedoch blitzte er immer wieder ab.

 

4 Jahre nach seinem Einzug hier in meine Truppe nahm ich Ende 2011 den jungen Angelo, einen wunderschönen männlichen Rainbow, auf. Anfangs konnte Sam mit ihm nichts anfangen, denn nun war es Angelo, welcher tatendurstig und übermütig war auf Grund seines Alters. Als ich meine Tiere dann im März 2012 in die neugebaute Außenvoliere setzte, schuf ich damit gleichzeitig eine neue Voraussetzung für die Wellensittiche, sich ganz neu zu präsentieren. Angelo war dort anfangs sehr ängstlich und das weckte wohl Sams Beschützerinstinkt. Die beiden sind seitdem wirklich unzertrennlich und wirken glücklich miteinander.

09. März 2013 - Den süßen Sam haben nun auch die Frühlingsgefühle erwischt. Er war ein ganzes Jahr lang glücklich und schien  unzertrennlich verbunden mit seinem Freund Angelo. Dieser verliebte sich in die wunderschöne Queeny und seit dem Zeitpunkt versteht Sam die Welt nicht mehr. Hinzu kommt, dass seit dem 05.02.13 ein neuer Hahn, namens Picasso, hier Einzug gehalten hat, welcher sofort mit Lavender anbändelte und nun jeden Tag mit dieser puschelt, sie füttert, sie verteidigt und einfach glücklich ist. Sam schaut immer nur zu und möchte selbst so gerne eine Partnerin oder einen Partner haben und keine/-r will ihn - die unverbandelte Klara nicht und auch nicht Galadriel, welche auch noch alleine ist.

 

So probierte er es nun seit ein paar Tagen bei der eigentlich immer willigen (nur mit ihm nicht) Lavender, doch die hat sich fest für Picasso entschieden und versuchte heute immer wieder Sam zu entfliehen. Dieser ließ jedoch nicht locker und hetzte sie ohne Ende durch die Voliere. Da Lavender mein Pummelchen ist, welches immer mal weniger, dann wieder mehr auf die Waage bringt, kam sie nach kürzerer Zeit außer Atem, flatterte irgendwann zu Boden und blieb dort erschrocken sitzen. Er griff sie fast an und hetzte sie weiter durchs Revier, quetschte sich auch zwischen sie und Picasso und versuchte sich auf sie zu setzen. Nicht um mit ihr zu puscheln, nein, ich hatte den Eindruck, dass er fast "sauer" auf sie war, da sie sich für den Neuen entschieden hatte und nicht für ihn.

 

Was nun? Ich musste die Situation entschärfen, da Sam wild entschlossen schien, Lavender zu verletzen. Picasso versuchte zwar sein Weibchen zu verteidigen, aber gegen Sam, welcher sich regelrecht groß machte, kam er kaum an. Die restliche Welligmeinde staunte und staunte. Ich musste ganz schnell etwas unternehmen. Da Limo im Augenblick in dem Schutzraum im Krankenkäfig sitzt, ist dieser Platz zur Isolation belegt. Ich fing Sam heraus, setzte ihn in meinen zweiten Krankenkäfig und nun wartet er bei uns im Haus und versteht die Welt nicht mehr. Hoffentlich ist meine Strategie richtig und er kommt durch die veränderte Situation auf gänzlich andere Gedanken. Vor der Fangaktion habe ich den Außenbereich der Voliere umdekoriert, mit vielen neuen Obstbaumästen versehen, die Beschäftigungsmöglichkeiten bringen sollen und Ablenkung. Sam soll sich nun 2 Tage lang beruhigen. Auch für die anderen dort draußen, speziell für Lavender, herrscht nun Ruhe und das ist gut so.

 

Noch etwas Positives hat dieses Herausfangen von Sam: ich konnte dadurch seinen Kot begutachten und der sieht wirklich bilderbuchmäßig aus - er besteht aus einem kleinen, dunklen, festen Bereich und als Krönchen der weiße Urinanteil oben auf. In der Voliere verteilt sich ja alles und man kann bei 11 Vögeln nicht mehr wirklich erkennen, wem was gehört. Sam ist ein sehr gesundes, 4 1/2jähriges Männchen, welches gefrustet ist, weil es keine/-n abbekommt" und aus diesem Grund ist es so aktiv unterwegs.

 

Der kommende Frühling hat die Hormone meiner Wellensittiche in ungeahnte Höhen getrieben und mich dazu gebracht, einiges neu zu überdenken. Das Futter wurde von mir schon rationiert, ich biete keine ölhaltigen Saaten an, sondern strecke zusätzlich noch mit Knaulgras. Es gibt kein Grünfutter, die beliebte halbreife Hirse oder Keimfutter, welche aufgrund des hohen Proteingehalts ebenfalls die Hormone anregen kann, sind seit einer Weile leider auch vom Speisezettel gestrichen.

10. März 2013 - Ich habe Sam nun gegen Abend doch heute schon wieder zu seinen Freunden gelassen. Er saß nämlich wie apathisch auf dem Boden des Krankenkäfigs und ich befürchtete schon das Schlimmste. Der ganze Körper war in Spannung. Schwänzchen war steil nach oben gerichtet und die Füßchen eingezogen, sodaß er auf seinem Bauch lag. Dieser gestern noch so aktive kleine Kerl schien völlig daneben so alleine in dem Käfig. Meine Wellensittiche kennen ja nur ganztägig Freiflug und nun das.... Der Kot, an dem man ja doch häufig Krankheiten erkennen kann, sah weiterhin super aus und er spuckte auch nichts aus (wie Sunny damals, als ich ihn separierte).

 

Ich schnappte mir Sams Käfig und ging mit ihm in den Garten. Je näher ich der Voliere kam, umso lebhafter wurde der immer sehr agile kleine Kerl. Sobald ich dann das Käfigtürchen öffnete, flog er von dannen und setzte sich sogleich neben seinen besonderen Freund - Angelo. Glücklicherweise ging dieser auch auf ihn ein und schnäbelte mit ihm. Lavender war im Schutzhaus und wurde nicht von ihm aufgesucht. Sam war nur froh, dass er wieder bei seinen Freunden und Freundinnen sein durfte.

 

Hoffentlich hat das Jagen nun ein Ende. Ich weiß, es ist optimistisch gedacht, aber vielleicht klappt es ja.

Kommentare zu obigem Thema:

10. März 2013, 10.30 - Dani: Ich drücke dir die Daumen, dass du Sam umstimmen kannst. Meine Bande wird auch vom Frühling ganz wuschig gemacht. Zum Glück ist es bei mir noch nicht zu härteren Zwischenfällen gekommen.

10. März 2013, 10.38 - Wolf: Hi Dani, ja, hier ist es so, als würde es draußen nicht schneien. Das hätte ich nie gedacht, dass die Wellensittiche so "frühlingshaft" unterwegs sind, trotz kalter Temperaturen, reduziertem Futterangebot ohne ölhaltige Saaten und gestreckt mit Knaulgras, keinem Grünzeug - und das schon seit längerer Zeit. Für mich kommt dieses "wuschig sein" vom ganztägigen UV-Licht, der frischen Luft, dem Sehen der Wildvögel und was sie tun. Bin irgendwie ratlos, wie ich hier noch eindämmen könnte. Im Schutzhaus haben sie durch die große Tür zwar Tageslicht, aber kein Kunstlicht. Dunkle Ecken gibt es auch nicht.

10. März 2013, 16.42 - Dani: Hi Angelika, mehr kannst du nicht machen. :-( Meine Wellis fangen meistens schon in der Adventszeit an komisch zu werden und ab Januar gibt es dann kein Halten mehr. Ab Ende April/Anfang Mai werden sie dann wieder etwas ruhiger. Meine ignorieren das schlechte Wetter auch vollständig. Sie sitzen draußen, zwitschern und sind fröhlich. Einige sitzen mehr übereinander als nebeneinander. ;-) Der Schneesturm, der um die Voli fegt, stört sie gar nicht. So sind sie unsere Wellis. :-/

10. März 2013, 17.23 - Wolf: Ich danke dir ganz herzlich für dein Feedback. Auch ich habe den Eindruck, dass Wellensittiche bei Außenhaltung hormonell wesentlich aktiver sind und gerade in der kalten Zeit, so wie du es auch beschreibst, über- und miteinander aktiv sind.

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11. März 2013 - Sam ist wieder glücklich. Er plaudert im Moment lieber ausgiebigst mit einem Ast oder mit irgendjemandem, der gerade in seiner Nähe ist, als hinter Lavender herzujagen. Man merkt ihm die Erleichterung darüber an, dass er wieder bei den Anderen ist.

 

Das Gemobbtwerden hat für Lavender eine Pause und ich hoffe, die kurze Auszeit hat Sam etwas zu Denken gegeben. Höchstwahrscheinlich hält der Schrecken, den das kleine Kerlchen nun hinter sich hat, nicht allzu lange an.

 

Ich werde berichten.

28. Dezember 2015 - Lange habe ich nichts mehr von Sam berichtet. Bei ihm und mit ihm lief alles wie es laufen sollte. Er war gesund, munter, fröhlich, beobachtend und fidel. Zur Zeit ist er zwar immer noch gesund, munter, fröhlich, beobachtend und fidel, jedoch hat ihn die Mauser so böse erwischt wie noch nie. Sein Köpfchen ist fast kahl und wirkt dadurch, daß die Kopfhaut mit den Federkielen, in denen die neuen Federchen auf ihren großen Durchbruch warten, regelrecht rot. Glücklicherweise hat er nicht seine Federn an den Flügeln verloren, sodaß er weiterhin fliegen kann wie ein kleiner König.

 

Ihm und den anderen Kostbarkeiten reiche ich nun verstärkt Salatgurke und Vogelmiere, die ja bekanntlich viel Kieselsäure enthalten sollen. Sie wird zur Unterstützung der Federbildung benötigt. Mal schau`n wie lange diese heftige Mauser andauern wird. Auch der ein oder andere Wellensittichkumpel mausert, jedoch hat es ihn am Schlimmsten erwischt.

Bild ist per Klick vergrößerbar und man sieht die durchbluteten Federscheiden noch deutlicher..
Bild ist per Klick vergrößerbar und man sieht die durchbluteten Federscheiden noch deutlicher..

 

29. Dezember 2015 - Sam hat es dieses Mal wirklich schlimm erwischt, doch wachsen seine Federn schon wieder nach. Die alten, verbrauchten werden somit erneuert. Die neu nachwachsenden Federn entwickeln sich anfangs in einer noch geschlossenen Federscheide, die dann nach einiger Zeit aufbricht und eine fertige Feder zeigt sich. Diese Federscheide sieht durchsichtig, weißlich aus und ähnelt etwas einer Kugelschreibermine. Jedoch wirkt bei ihm alles wohl durchblutet. Bei diesen neu wachsenden Federkielen spricht man auch von Blutkielen, die, wenn der Vogel sich am Köpfchen stößt schneller brechen können und dann kommt es zu Blutungen, die innerhalb kurzer Zeit wieder aufhört zu bluten. Meist sieht es dramatischer aus, als es tatsächlich ist. Da diese Zeit der Mauser für den kleinen Wellensittichkörper ziemlich anstrengend ist, schont er sich instinktiv und wirkt ruhiger und in sich gekehrter. Er sammelt seine Kräfte.

 

Während einer starken Mauser kann es übrigens auch schon einmal vorkommen, dass sich diese geschlossene Federscheide nicht öffnet und recht lang wird. Der Wellensittich selber kümmert sich eventuell nicht sorgfältig um sein Federkleid und öffnet diese Scheide nicht mit Hilfe seines Schnabels, eventuell auch, weil er einfach nicht mit seinem eigenen Schnabel heranreicht. Dann hilft das Anbieten einer Badeschale oder das Einsprühen des Vogels mit einem Wassersprüher. Das Einsprühen darf natürlich nur angeboten werden, wenn der Wellensittich dieses mag und niemals unter Zwang. Er muss die Möglichkeit des Entweichens haben. Durch das Wasser weichen in der Regel die Hülsen auf und sind leichter zu bearbeiten.

 

 

04. Januar 2016 - Sam sieht schon wieder ganz gut aus. Wenn man das Bild doppelklickt, welches rechts zu sehen ist, sehen die Federscheiden nun wie gefüllt aus. Die eigentliche Feder darin ist nun gewachsen, werden sich befreien und die wunderschönen, nagelneuen Federchen werden sichtbar.

 

Leider hat Sam niemanden, der ihm diese Federscheiden mit seinem Schnäbelchen aufknibbelt und somit die "juckige" Zeit verkürzt. Lotte ist zwar erst vor kurzem hier eingezogen und ich hatte so gehofft, daß es zwischen den beiden funkt, jedoch zeichnet sich momentan noch nichts Derartiges ab.

12. Januar 2016 - Sam ist nun 6 Jahre und 4 Monate alt und hat die Mauser wieder einmal überstanden. Er glänzt wieder in alter Schönheit und ist weiterhin munter und fidel. Nun hoffe ich darauf, dass er sich um die neueste Kostbarkeit Lotte kümmert. Mal schau' n, was das neue Jahr so bereithält. Update: Lotte ist mit Gandalf zusammen, welcher sie vor den anderen Wellensittichen verteidigt und somit hat Sam keine Chancen bei ihr.

21. Mai 2016 - Sam hat es wieder erwischt! Die Mauser hat ihn fest im Griff, jedoch ist er dabei munter wie eh und je.

 

Seltsamerweise ist bei ihm in der Regel immer besonders heftig seine Denkerstirn betroffen.

 

Bilder sind per Klick vergrößerbar!


16. November 2018 - Wieder einmal ist es gegen Ende des Jahres und meine Wellensittiche mausern stark. Sam hat es auch erwischt und er wirkt klein und zerbrechlich. Ganz elendiglich sieht er aus! Hier sieht man ihn zusammen mit seinem besten Kumpel Angelo (mittlerweile am 20.05.19 verstorben), der gerade sein Gefieder zurecht rückt und aufschüttelt.

 

Wieder einmal reiche ich vermehrt Salatgurke und Vogelmiere, die ja bekanntlich viel Kieselsäure enthalten sollen. Sie wird zur Unterstützung der Federbildung benötigt und hoffentlich zum schnellen Gesundsein beitragen.


22. Mai 2019 - Vor drei Tagen starb Sams Freund Angelo und Sam trauert. Die beiden haben sich immer gegenseitig gestärkt, wenn sich wieder etwas Neues in der Voliere tat, wie zum Beispiel

  • ein neuer Wellensittich zog ein und dadurch kam Unruhe in das Miteinander oder
  • ein Wellensittich verstarb und fehlte in der Gruppe oder
  • ich gestaltete die Inneneinrichtung um, um Abwechslung zu bieten oder
  • es gab Krach unter den Kostbarkeiten und die beiden stärkten sich miteinander oder
  • ein Wellensittich musste herausgekeschert werden, da er zum Tierarzt musste oder oder oder

Die beiden konnten sich immer aufeinander verlassen und waren in Ausnahmesituationen füreinander da. Nun fehlt der Partner und zuverlässige Freund und Sam kommt ins Trudeln. Klar, Calimero und Picasso sind auch noch da. ABER die beiden verstehen sich so gut, wie früher Sam und Angelo, also ist er im Augenblick das dritte Rad am Wagen.

 

Was ist nun das Beste für meine nur noch 5 Wellensittiche? Zunächst muss ich ihnen natürlich Zeit geben, die neue Situation zu erfassen, denn es fehlt wieder einmal ein Wellensittich... Zur Ablenkung biete ich ihnen das geliebte Knaulgras an, welches im Augenblick überall wächst und süßlich schmeckt. Es ist für sie wie eine Leckerei!

25. Mai 2019Update: Ich habe den Wellensittichen zur Ablenkung ein kleines, batteriebetriebenes Radio in die Voliere gestellt, um sie abzulenken und es scheint zu klappen.

 

Sofort fingen sie an zu brabbeln und wirkten wieder munterer und agiler. Ich muß nur noch herausfinden, auf welche "Mucke" sie stehen. *lach  Vielleicht finde ich ja auch einen Sender mit einer angenehmen Erzählstimme....

 

Das kleine Radio steht auf einem Regal mit Vogelsand und ist durch ein überstehendes Holzbrett vor Kotbomben geschützt. Morgens bei der Fütterung stelle ich es an und gegen Abend wieder aus.

 

Ich habe es im Blick, ob sie eher genervt sind oder beruhigt. Mal schau' n, was die Zukunft bringt.

kurzes erneutes Update: Ich habe im Juli gehandelt und 2 ältere, aus einer Zuchtanlage ausgemusterte Wellensittichweibchen aufgenommen. Sie sind 9 und 10 Jahre alt. Sie mischen nun meine übriggebliebene Bande auf und können mit ihnen gemeinsam noch älter werden. Das Radio habe ich wieder entfernt. (Eines der beiden Weibchen ist mittlerweile leider schon verstorben.)

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20. August 2019 - Sam gefällt mir im Augenblick nicht so wirklich. Sein Verhalten ist zwar unverändert, jedoch sehe ich auf seiner Wachshaut rechts eine dunklere Stelle, die mich leider sehr an die Anfänge, der sich hormonell verändernden Wachshaut von meinem verstorbenen Nymphi erinnert.

 

Ich habe schon häufig gelesen, dass Wellensittich-Männchen an einem Hodentumor erkranken können und sich dieser genau so äußert wie ich es bei Sam erlebe. Eventuell liegt bei ihm "nur" eine Hormonstörung vor. Der Hormonhaushalt verändert sich und damit auch die Färbung der Wachshaut. Zur Behandlung weiß ich, dass manche Tierärzte Hormonspritzen verabreichen, welche für eine kurze Weile eine Linderung herbeiführen können, jedoch wirken sich diese Spritzen wiederum negativ auf einige Organe aus. Außerdem gibt es Implantate, welche dem Männchen in den Körper eingesetzt werden, jedoch muss es dafür narkotisiert werden und so mancher Wellensittich hat die Narkose nicht überlebt.

 

Ich vergleiche diese Hormonstörung oder Hormonveränderung mit uns Menschen, wenn wir älter werden und in die Wechseljahre kommen. Auch unser Hormonstatus verändert sich und wir starten in einen neuen Lebensabschnitt. Der eine Mensch merkt es kaum, der andere jedoch richtig heftig. So sehe ich es auch bei den Wellensittichen.... Natürlich kann ich damit falsch liegen, aber Sam hatte dann die eventuell letzten Wochen oder eventuell noch Monate, bestenfalls Jahre draußen in seiner Voliere, wo er sich wirklich wohl fühlt, noch eine ungestörte und hoffentlich glückliche Zeit mit seinen Freunden ohne ständig herausgefangen, operiert oder gespritzt zu werden.... und nach kurzer Zeit wird alles wiederholt und nochmals wiederholt. Ich wünsche ihm einfach noch eine friedliche Zeit.

 

Wenn ich allerdings merken sollte, dass er Schmerzen bekommt, sein Beinchen anzieht, die Äuglein zusammenkneift, werde ich mit ihm zum vk Tierarzt fahren und um Unterstützung bitten in Form von Schmerzmitteln. Operieren lassen werde ich ihn nicht. Ich hoffe, der Tag ist noch lange nicht in Sicht.

 

Was ist nun zu tun? Zunächst einmal werde ich gar nichts tun, da Sam sehr aktiv ist, gut futtert, völlig normalen Kot absetzt, lebhaft und aktiv fliegt und kein verändertes Wesen zeigt. Nymphi hat nach der Veränderung der Wachshaut noch 3 1/2 Jahre gelebt und nahm weiterhin rege am Wellileben teil. So wünsche ich es auch dem mittlerweile schon 10jährigen Sam.

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27. August 2019 - So sieht Sam und seine Wachshaut eine Woche später aus. Im vorherigen Artikel hatte ich ja darüber berichtet... Irgendwie gar nicht mehr bedrohlich. Ob es doch nur eine kleine Verletzung ist? Er ist weiterhin munter und fidel, futtert, turnt, spielt, schäkert und zeigt keinerlei Anzeichen auf Kranksein.

 

Eventuell sah ich ja vor lauter Krankheiten der Wellensittiche in der heutigen Zeit auch nur zu schwarz. Ich werde diese Stelle und Sams Verhalten natürlich weiterhin genau beobachten und sollte er oder diese Stelle sich verändern, werde ich einen vogelkundigen Tierarzt aufsuchen, damit er es sich genauer anschaut.

 

Bis dahin werde ich ihn nicht verrückt machen, denn er ist ein ziemlich vorsichtiger Wellensittich und kann schnell misstrauisch werden.

 


06. Januar 2020 - Sam und seine nur noch 4 Kumpels und Kumpelinnen haben heute wieder einmal einen ganz schönen Streifen mitgemacht.

 

Ich hatte ja schon vor einiger Zeit berichtet, dass sich wieder ein Sperber des Öfteren in meinem Garten blicken lässt. So war er auch heute wieder da und ich sah ihn nur zufällig beim Blick durch das Wohnzimmerfenster. Er flog sehr aufgeregt immer wieder blitzschnell um die Voliere herum und meine Kostbarkeiten wussten gar nicht wie ihnen geschah. Vier von ihnen sah ich sturzartig im Schutzraum verschwinden, aber Sam flog kopflos von links nach rechts und schien gar nicht mehr zu wissen, wo er Schutz finden könnte. Mehrmals blieb er erschöpft am Edelstahlgitter hängen und pausierte mit klopfendem Herzen und starrem Blick. Er wirkte richtig orientierungslos.

 

Durch den doppelten Draht und den wichtigen Abstand zwischen den Drähten war er zwar geschützt, doch das wusste er nicht und auch der Raubvogel schien das Gefühl zu haben, dass er sich den hellen Vogel gleich schnappen wird. Doch dieser musste unverrichteter Dinge abziehen und sich sein Mittagessen woanders holen. Sam allerdings blieb in Schockstarre zurück und ich musste ihn regelrecht abpflücken und dann in den sicheren Schutzraum setzen, wo die anderen schon entspannt saßen und Lotte ihren Gandalf kraulte.


Hätte ich keine Doppelverdrahtung angebracht, wäre es um die Füßchen des einen oder anderen Wellensittichs geschehen. Sams Wachshaut ist wieder an einer Stelle etwas dunkler und ich weiß nicht, ob es sich hierbei um einen blauen Fleck handeln könnte, den er sich bei der kopflosen Flucht vor dem Angriff des Sperbers zugezogen hat, oder ob es sich nicht doch wieder um eine hormonelle Veränderung der Wachshaut handeln könnte. Ich werde es beobachten.

11. Januar 2020: Das ist die Wachshaut vom armen Sam. Wenn ihr es vergrößert, wird die Verletzung, die er sich beim Greifvogelangriff zugezogen hat, besser sichtbar. Es ist jetzt eindeutig als Verletzung zu erkennen und nicht, wie ich zunächst angenommen hatte, als eine hormonelle Veränderung wie ich sie auch schon beim verstorbenen Nymphi vorfand. Auffällig finde ich nur, dass es genau die Seite und irgendwie auch die Stelle ist, die mir schon um den 20. August herum aufgefallen ist. Könnte es einen Zusammenhang geben?

 

Sam ist mittlerweile auch schon wieder etwas munterer unterwegs und sitzt nicht mehr nur ängstlich im Schutzhaus....... glücklicherweise. Bisher sah ich den Sperber nicht mehr, allerdings mag er eventuell doch noch einmal anwesend gewesen sein. Ich kann ja nicht nur die Voliere beobachten. Das sind die Nachteile einer Außenvoliere.

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01. März 2020 - Eben war ich in der Voliere, um nach den verbliebenen 5 Wellensittichen zu schauen und wollte eigentlich den neuen Sitzast fotografieren, den ich an anderer Stelle erwähnt hatte. Aus diesem Grund hatte ich auch den Fotoapparat dabei und nutzte die Gelegenheit wieder neue Fotos meiner Lieblinge zu machen, um eventuelle gesundheitliche Veränderungen besser zu beobachten.

 

Heute hat sich diese Vorgehensweise wieder als gut herausgestellt, denn ich habe ja schon etwas länger die Wachshaut von Sam im Visier. Beim näheren Betrachten der Fotos entdeckte ich nun die Einblutung an Sams Schnabel. Das kann noch immer eine Nachwirkung des Sperberangriffs sein. Sam hatte sich ja in seiner Panik an der Wachshaut verletzt. Nun könnte das Hämatom über den Schnabel herauswachsen. So etwas hatte ich hier vor einigen Jahren schon einmal und die vogelkundige Tierärztin diagnostizierte dieses.

 

Allerdings könnte es auch ein Indiz dafür sein, dass Sams Schnabel Einblutungen aufgrund von einer Blutgerinnungsstörung aufweist, die bei einer Lebererkrankung auftreten kann.

 

Wieder einmal werde ich einen Termin bei der Tierärztin ausmachen, damit dieses abgeklärt wird. Vorsorglich allerdings werde ich leberstärkende, homöopathische Mittel bei ihm auszuprobieren, denn zu diesen hatte die Ärztin bei dem anderen meiner Wellensittichen geraten. Ich nutze auch die Heilkraft des Löwenzahns mit seinen Bitterstoffen. Alle Teile dieser Pflanze sind interessant und können angeboten werden. Er regt den Stoffwechsel an und ist gut für für Galle, Nieren, Darm und Leber. Das pflanzliche Medikament "Hepacur" lässt sich gut über das Trinkwasser (2 Tropfen auf 50 ml) verabreichen und enthält Extrakte der Mariendistel, Artischocke, dem Schöllkraut und auch Löwenzahn. Natürlich sollte die Ernährung fettarm und zuckerfrei sein, aber das ist bei meinen Wellensittichen sowieso der Fall. 

 

Die Angabe des pflanzlichen Medikaments soll auf gar keinen Fall zur Selbstbehandlung verleiten, sondern lediglich eine für mich übersichtliche Zusammenfassung des Krankheitsbildes mit Behandlung darstellen. Wie ich unten schrieb, ist der zügige Gang zu einem Tierarzt - am besten mit Zusatzausbildung - der erste und wichtige Schritt, um zur Gesundung des Wellensittichs beizutragen.

10. März 2020 - Ich war mit Sam mittlerweile beim vogelkundigen Tierarzt und es wurde ein Röntgenbild angefertigt, um eine Lebererkrankung auszuschließen oder aber festzustellen. Zusätzlich wurde eine Blutuntersuchung durchgeführt. Dabei lassen sich die Leberwerte bestimmen und man ist auf der sicheren Seite. Bei Sam wurde eine Lebererkrankung ausgeschlossen. Juchuh! Die Tierärztin hatte schon bei seinem Anblick das Gefühl, dass es sich bei der dunklen Stelle auf seinem Schnabel um einen herauswachsenden blauen Fleck handeln könnte. Zumal es zeitlich ja auch tatsächlich passt,... denn der Zusammenhang mit der Flucht vor dem großen Raubvogel, der meinen Sam so erschreckte, ist groß.

 

Sam ist trotz seiner 10 Jahre sehr munter unterwegs und wirkt auch keineswegs krank. Klar, sie sind große Schauspieler, unsere Wellensittiche, denn sie dürfen draußen im Outback keine Schwäche zeigen, sonst werden sie aus der Gruppe ausgestoßen, damit sie keine Angriffsfläche für Raubvögel bieten.

Bild ist per Klick vergrößerbar!
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29. März 2020: Sams dunkle Stelle auf dem Schnabel wächst heraus! Juchuh! Die Stelle scheint regelrecht "herunter zu rutschen". Wie auf dem Foto rechts zu erkennen ist, geht es ihm sehr gut und er ist weiterhin munter unterwegs, ohne Schwächen zu zeigen.

 

Bei dem Greifvogelangriff Anfang Januar 2020 hatte er sich so geängstigt, dass er sich zwischen die Doppelverdrahtung und einem Brett verflogen hatte und dort wie erstarrt hängen geblieben war. Dabei hatte er sich an der Wachshaut verletzt und blutete etwas. Mich irritierte danach der herauswachsende blaue Fleck sehr, da dieses Merkmal kaum zu unterscheiden ist von den Anzeichen bei einer Lebererkrankung, die sich ähnlich äußern kann.

 

Hätte die Voliere keine Doppelverdrahtung, würde Sam heute nicht mehr leben. Der starke Greifvogel hätte ihn mit seinem kräftigen Schnabel verletzen können. Durch die Doppelverdrahtung besteht ein größerer Abstand zwischen den Tieren und es ist nicht möglich den Vogel in der Voliere zu verletzen.

01. Mai 2020 - Im August 2019 war mir ja bereits die veränderte Wachshaut bei Sam aufgefallen und auch die Einblutung in seinem Schnabel (ich hatte darüber berichtet). Seit diesem Zeitpunkt beobachte ich diese genau. Heute nahm ich wieder einmal meine Kamera mit zu meinen Kostbarkeiten, um den Schnabel noch einmal mit meinem Makroobjektiv etwas genauer zu betrachten.

 

Sam fand das gar nicht so toll und ich musste ihm gut zureden, damit er überhaupt zulässt, dass ich ihn fotografiere. Seit dem Tod von Angelo ist Sam in sich gekehrter, als früher. 

 

Die Wachshaut sieht ziemlich trocken, schuppig aus und ich könnte sie mit etwas Öl oder Salbe geschmeidiger machen. Bei der Tierärztin habe ich bereits abgeklärt, dass es sich hierbei nicht um Milbengänge oder Ähnliches handelt. Der Schnabel selber, der diese Einblutung zunächst im oberen Bereich hatte, welche mit der Zeit immer weiter nach unten wanderte, ist nun wieder frei von dunklen Stellen. Es handelte sich dabei also tatsächlich um die Auswirkungen von Verletzungen, die er sich durch die Angst bei den Sperberangriffen zugezogen hatte.

 

Dann bin ich die Sorge erst einmal los und hoffe darauf, dass der Sperber so schnell nicht wiederkommt. Ich habe ja auch die Wildvogelfütterung eingestellt, da sie auch Ratten anzog und auch diese möchte ich nicht in der Nähe meiner Wellensittiche, die ganzjährig in der Außenvoliere leben, wissen.

25. Juli 2020 - Jetzt hat es Sam erwischt! Soeben besuchte ich meine Kostbarkeiten im Schutzraum, um nach dem Rechten zu sehen. Da entdeckte ich Sam, der mich nur mit einem offenen Auge ansah. "Was ist denn nun los?", dachte ich und schaute genauer hin. Da saß Sam tatsächlich zwischen den anderen drei Wellensittichen und sah mich angestrengt aus nur einem Auge an, indem er seinen Kopf verdrehte. Das andere Auge war geschlossen und das Umfeld wirkte etwas feucht.

 

Also bewaffnete ich mich mit dem ominösen Kescher und die wilde Jagd ging los, denn auch Gandalf, Emma und Frieda dachten, dass ihnen nun Böses widerfahren würde. Sam konnte nicht schnell genug in den Außenbereich fliegen und dort bemühte er sich erfolglos, dem weißen Ding zu entfliehen. Er konnte es nicht fassen, als er in dem elenden Ding hing und kurze Zeit später in dem Krankenkäfig saß. Beim Einfangen kam es zu einer Schreckmauser. Dieses Abwerfen der Schwanzfedern ist ein Abwehrmechanismus der Vögel. Dadurch wäre der Vogel bei eventueller Flucht leichter oder der Angreifer durch das Abwerfen verwirrt oder, wenn dieser den Vogel bereits gepackt hätte, behielte er nur die losen Federn zurück. Sam veranstaltete ein großes Theater und versuchte alles Mögliche, um dem Käfig zu entkommen. Er tat und tut mir schrecklich leid nun in dem Krankenkäfig im Schutzhaus zu sitzen und nicht dorthin fliegen zu können, wohin er gerne möchte!

 

Umgehend rief ich die vogelkundige Tierärztin an (heute ist übrigens Samstag) und hatte sie tatsächlich sofort am Telefon. Nun schilderte ich die Situation und leider war sie verhindert und es kam zu einer Ferndiagnose. Nachdem ich genauestens den Zustand von Sam beschrieben hatte, sollte ich zunächst Sams Auge mit einem warmen, feuchten Waschlappen auswaschen und anschließend mit Euphrasia officinalis (Augentropfen) beträufeln. Es wird bei Augenbeschwerden wie allergischen Bindehautentzündung und geröteten, gereizten und tränenden Augen als homöopathische Zubereitung verwendet. Sie sollen das Auge bei Reizungen und Rötungen beruhigen und Entzündungen abklingen lassen. Wichtig ist, dass diese Tropfen ohne Konservierungsstoffe sind und das Sehverhalten nicht beeinträchtigen. Der Zufall wollte es, dass ich genau diese Tropfen noch bei mir im Kühlschrank aufbewahrte von einer Erkrankung vor einigen Jahren. Sie waren noch haltbar.... zum Glück!

 

Nun sitzt Sam im Krankenkäfig im Schutzhaus bei seinen Freunden und versteht die Welt nicht, denn er wirkt sehr fit und fidel.... bis auf das Auge, welches nun nach der Behandlung schon wieder geöffnet ist. Vielleicht hat er sich ja auch "nur" das Auge gerieben und dabei ist etwas hineingeraten. Ich bin auf morgige Entwicklung gespannt. Die vk Tierärztin sagte mir, dass ich, falls sich etwas negativ verändern sollte, umgehend bei ihr anrufen darf.

 

 

27.07.20 - Kurzes Update zu Sams Situation: Er sitzt nun schon seit Samstag separiert in dem Krankenkäfig, welchen ich in den Schutzraum stellte, damit er im Haus bei uns nicht so alleine ist. So hat er wenigstens Wellensittichgesellschaft und kann sich unterhalten.

 

Frieda findet das höchst interessant und besucht ihn häufig. Im Augenblick chillen sie zusammen. Mein Fotoapparat und ich störten die Situation etwas, doch beiden blickten einfach nur zur Seite und blieben sitzen.

 

Das Auge von Sam hat sich wesentlich gebessert, jedoch scheint es noch etwas zu jucken, denn er reibt es immer noch etwas auf dem Ast. Ich hoffe sehr, dass sich seine Lage bald entspannt und er wieder dorthin fliegen kann, wohin er möchte.

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05.08.20 - erneutes Update zu Sams Situation: Ich habe Sam vor ungefähr 5 Tagen wieder aus seiner Einzelhaft entlassen, da er sein Auge nicht mehr reibt und es wieder in Ordnung zu sein scheint.

Mein dringender Rat:

Sobald ihr euch wundert über das veränderte Verhalten eures Wellensittichs, sucht bitte unverzüglich einen vogelkundigen Tierarzt auf, um die Unklarheiten abzuklären und dem Vogel damit eventuell sogar das Leben zu retten.

Nun kann man sich fragen: Warum sollte der Tierarzt vogelkundig sein, und was bedeutet das überhaupt? Das bedeutet, dass der Tierarzt zusätzlich zu seinem Studium der Veterinärmedizin eine Weiterbildung zur Erlangung der Zusatzbezeichnung zum Fachtierarzt für Zier-, Zoo- und Wildvögel absolviert hat und somit aus einem breiteren, spezielleren Wissens- und Erfahrungsschatz schöpfen kann, um dem geliebten Vogel zu helfen. Er bietet durch seine Spezialisierung gezieltere Untersuchungsmethoden an, als ein Allgemeinmediziner. Sicherlich gibt es nicht überall einen auf Vögel spezialisierten Fachtierarzt und häufig muss man große Strecken zurücklegen, um einen zu finden.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sich wirklich lohnt, einen Fachtierarzt aufzusuchen. Um es vereinfacht zu erklären, gehe ich ja mit Zahnschmerzen auch zu einem Zahnarzt und nicht zum praktischen Arzt. Natürlich hat auch die Behandlung eines Fachtierarztes ihre Grenzen und auch er schafft nicht immer, zur Gesundung des Tieres erfolgreich beizutragen wie man aus den Krankengeschichten meiner Wellensittiche leider erkennen kann. Trotzdem fühle ich mich dort mit meinen Vögeln besser aufgehoben.

Mit viel Glück und rechtzeitigen Kümmerns BEVOR der Vogel erkrankt, findet man eventuell auch einen allgemeinen Tiermediziner, der sich mit diesen zarten Wesen auskennt.

 

27. September 2020 - Freude über Freude!! Sam hat jetzt doch tatsächlich jemanden gefunden, den er verwöhnen kann... und es ist Emma, die Neue (Einzug: 30.06.20). Sie hatte ich in die Gruppe geholt, da die Liebste von Gandalf verstorben war und er solch ein fürsorglicher Wellensittichmann ist, der immer jemanden bemuttern möchte. Ich musste ihm einfach wieder jemanden organisieren und hoffte, dass die beiden dann tatsächlich harmonieren. Gandalf hatte jedoch überhaupt kein Interesse an Emma und trauerte weiter um seine geliebte Lotte. Nun kümmert sich Sam und das ist natürlich auch klasse. 

 

Es sieht zu niedlich aus, wenn Sam Emmas aufgeplustertes Gesichtchen entspelzt und er bereitwillig jedes einzelne Federchen durchforstet und sie pflegt. Sie hängen beide nicht immer zusammen ab, so wie ich es von den Liebespaaren Frédérique und Aloha kannte oder Picasso mit seinen Frauen..

 

Aber vielleicht wächst das Band zwischen den Beiden ja doch mit der Zeit noch enger zusammen und sie haben auf ihre alten Tage noch viel Spaß miteinander!

2021

23. Januar 2021

Sam ist nun mit seinen 11 Jahren mein ältester Wellensittich, der auch am längsten hier bei mir lebt. Die anderen Wellensittiche sind mittlerweile alle verstorben. Er kennt noch das Leben vor der Außenvoliere im Zimmer meines Sohnes. Dort hat er sich wohlgefühlt, doch draußen an der frischen Luft scheint es ihm besser zu gehen. Aktuell ist Sam in der Mauser wie man auf dem nebenstehenden Bild erkennen kann.

 

Ich bin sehr froh darüber, dass er in Emma jemanden gefunden hat, den er verwöhnen darf und die ihn verwöhnt.

 

Schaut euch mal das kleine Video an, welches ich über ihn zusammengestellt habe.

alter Sam .mp4
MP3 Audio Datei 31.2 MB

02. März 2021

Lieber Sam,

ich bin noch ganz fertig, denn gestern noch fiel mir auf, dass du etwas schwerer atmetest. Ich wollte es im Auge behalten, da ich dachte, dass euch wieder einmal ein Sperber verunsichert hatte, denn du warst ein eher ängstlicher und vorsichtiger Wellensittich. Mit deinem so plötzlichen Ableben hatte ich allerdings überhaupt nicht gerechnet. Als ich heute Morgen die Außenvoliere betrat, um dich und deine Freunde mit Futter und Wasser zu versorgen, entdeckte ich dich gleich im Außenbereich auf dem Boden unter dem Ast, wo ich dich gestern zuletzt sah. Du lagst einfach so da.... vielleicht schon seit gestern. Es muss passiert sein, nachdem ich wieder ins Haus zurückgegangen war.

Emma und du hattet euch gerade aneinander gewöhnt und habt euch gut verstanden.

Du hattest ein großes Lipom auf dem Bauch, welches dir aber keine Probleme bereitete. Flieg nun frei über die Regenbogenbrücke, lieber Freund!


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