2016
26. Oktober 2016 - Ja, wiederholt sich hier denn alles? Picasso ist so ein richtiger Weiberheld und Frauenversteher. Es scheint wieder eine auf ihn hereingefallen zu sein. Es ist Lilly, die ja eigentlich in einer harmonischen Beziehung mit Nymphi lebte. Trotzdem scheint sie dem Charme des erprobten Männchens zu erliegen. Zur Entschuldigung von Picasso muss ich schreiben, dass die Auswahl an Weibchen in meinem mittlerweile nur noch 8köpfigen Schwarm nicht mehr allzu groß ist und Lilly in ihrer Jugendlichkeit relativ willig zu sein scheint. (Gut, dass sie hier nicht mitlesen kann.)
2017
21. Februar 2017 - Picasso ist nun tatsächlich mit Lilly zusammen. Er hat es wieder einmal geschafft, einen weiblichen Wellensittich für sich zu begeistern. Picasso ist ein Wellensittich, welcher temperamentvoll ist und wundervoll in den verschiedensten Tonlagen quatschen kann. Das scheint bei weiblichen Wellensittichen sehr gut anzukommen. Er geht dabei sehr intensiv auf die von ihm bevorzugte Wellidame ein und kümmert sich aufmerksam um diese und sie genießt es natürlich.
Keinen anderen männlichen Wellensittich würde er an seine Herzensdame heranlassen. Sogar Quatschen darf mancher nicht mehr mit ihr; dann geht er hemmungslos dazwischen und verscheucht seinen vermeintlichen Gegner, indem er direkt auf ihn zu fliegt und aktiv verscheucht. Nymphi darf manchmal noch nicht einmal in Richtung Lilly schauen und schon wird er von Picasso angeflogen. Man merkt Picasso in keiner Weise sein Alter an. Er wird in diesem Jahr 9 Jahre alt und benimmt sich noch wie ein Jungspund.
31. Dezember 2017 - Picasso und Lilly sind ein Pärchen, da Picasso nicht locker gelassen hatte, als Lilly noch mit Nymphi glücklich war. Er hatte damals, als Lilly bei den Kostbarkeiten einzog, gerade seine "Beziehung" zwischen Lavender, die kurze Zeit später verstarb (beim Freiflug, wahrscheinlich vor Schreck während eines Raubvogelangriffs), etwas vernachlässigt und sich sehr um Lilly bemüht. Nach Lavenders Tod wurde sie dann seine Neue und der liebe Nymphi hatte ihm schweren Herzens sein Revier überlassen. Picasso kümmert sich wirklich immer sehr liebevoll und auch sehr kümmernd um seine jeweilige Henne und lässt keinen anderen Hahn in ihre Nähe.
Nun ist aber wieder einmal Ende Dezember und es regnet hier und es ist mal kalt, mal wieder etwas wärmer. Das veranlasst jedes Jahr einige meiner Wellensittichhähne dazu, "verrückt" zu spielen. Ihre Hormone fahren hoch und sie sind sehr aktiv unterwegs auf der Suche nach Gespielinnen. Als Lavender noch lebte, war sie diejenige, um die sich einige Hähne scharten und auch buhlten. Nun ist es Lilly, welche die Hähne zu dieser Jahreszeit ausrasten lässt. Sie fliegen in dem Außenbereich hinter ihr her und versuchen ihre Gunst zu bekommen. Es ist vor allen Dingen Sam, der nicht ertragen kann, wenn Picasso den Tretakt mit Lilly vollzieht. Er versucht in dieser Jahreszeit jedes Mal zu stören und sich dazwischen zu drängen. Picasso vertreibt ihn dann und auch Lilly ist sehr genervt. Angelo sitzt dabei und gafft! Glücklicherweise bedrängt er nicht auch noch die arme Lilly.
Eigentlich würde ich zum Ausgleich und zur Erleichterung wieder eine neue Henne holen und zu den Kostbarkeiten setzen. Doch da ich die Wellensittichhaltung langsam ausklingen lassen möchte, es ein ewiger Kreislauf wäre, wenn wieder ein Vogel hinzukommt. Die Vögel in der heutigen Zeit erkranken schneller durch die ganze Farb- und Größenzüchterei ohne größere Rücksicht auf Krankheiten, als die Vögel aus meiner Kinderzeit und ich empfinde die häufigen Verluste als sehr schmerzlich, werde ich dieses nicht tun. Jetzt stehen folgende Überlegungen und Handlungen an:
- Tatsache: Das Futter wird von mir noch mehr rationiert, ich biete kaum ölhaltige Saaten an, sondern strecke zusätzlich noch mit Knaulgras. Es gibt kein Grünfutter, die beliebte halbreife Hirse oder Keimfutter, welche aufgrund des hohen Proteingehalts ebenfalls die Hormone anregen kann, werden leider auch vom Speisezettel gestrichen.
- Überlegung 1: Sam wird aus der Gruppe genommen, um für ihn eine neue Situation zu schaffen und kommt für ein paar Tage zu uns ins Haus. Dieses Experiment machte ich schon einmal, als es im März 2013 eine ähnliche Situation gab und er sich ständig zwischen Picasso und Lavender quetschte und auch regelmäßig Hahnenkämpfe mit leicht blutigem Ausgang bestritten wurden.
- Überlegung 2: Ich gebe den 8jährigen Sam in eine andere Wellensittichgruppe ab, wo er eventuell eine passende Henne finden könnte. Bisher hat sich bei uns nie eine Henne für ihn interessiert. Oft genug habe ich es versucht! Würde Sam dann wirklich glücklich werden? Ich kann es kaum glauben, da er ziemlich sensibel ist und auch große Schwierigkeiten hat, sich auf neue Situationen einzustellen. Das hat die Erfahrung mich gelehrt. Diese Aktion allerdings würde mir sehr schwer fallen, jedoch würde ich es tun, wenn es ihm und auch der Gruppe gut tun würde. Hier hat er noch seinen Freund Angelo, mit dem er seit dem Tod von Angelos Partnerin Queeny wieder sehr gut zusammenfand. Wären nur nicht diese Hormone ...
Im Anschluß zeige ich noch eine Bilderstrecke, die einiges belegt und sicherlich meine Ängste und Gedanken nachvollziehen lässt. Übrigens hängen die Flügel von Lilly und Picasso so nach unten, da das Ganze im Regen stattfand und sie richtig nass geworden sind.
11. Januar 2018 - Jetzt sind wieder einmal ein paar Tage vergangen und Sam scheint sich beruhigt zu haben, nachdem ich das Futter wie oben beschrieben, reduziert habe und kein Frischfutter mehr anbiete. Der natürliche Drang eine Partnerin zu finden, um sich fortzupflanzen, scheint im Augenblick gestoppt.
Auf der anderen Seite ist Picasso, der in diesem Sommer schon 10 Jahre alt wird, weiterhin hormonell sehr aktiv unterwegs und baggert jede Henne an, die sich nicht schnell genug zurückziehen kann. Seine eigene, feste Wellifreundin hat er dabei weiterhin im Blick und keiner darf ihr zu nahe kommen. Im Augenblick findet er auch noch die erst vor Kurzem 10 Jahre alt gewordene Sky schwer attraktiv. Diese jedoch will davon im Moment nichts wissen, sondern will einfach in Ruhe ihr Alter und ihren Sohn und Kumpel Calimero genießen, mit ihm den Tag verbringen und chillen.
27. April 2018 - Picassos letzte Gefährtin Lilly hat sich am 20. April auf ihre letzte Reise begeben. Sie lag einfach - ohne vorherige Ankündigung - auf dem Boden im Schutzraum. Ich hatte darüber berichtet.
Zunächst benahm Picasso sich wie immer... er schaute nicht zurück und trauerte Vergangenem nach, sondern sah nach vorne und trällerte fröhlich mit seinen Kumpels um die Wette. Seit gestern fällt mir auf, dass er stiller geworden ist. Er sitzt auch häufiger alleine und beobachtet nur. So kenne ich den kleinen, immer agilen Kerl nicht und setze es in Zusammenhang mit dem Tod von Lilly. Dieses Mal scheint es ihm ziemlich nahe zu gehen. Natürlich spielt auch die Mauser eine Rolle, die ihn gehörig erwischt hat und auch schlapper werden lässt. Doch das hat ihn bisher nicht so umgehauen.
Um ihn auf andere Gedanken zu bringen, müsste ich eigentlich wieder einmal eine neue Henne kaufen, doch ich möchte nicht mehr aufstocken wie ich ja am 31. Dezember 2017 (etwas weiter oben) schon erläutert hatte. Er versteht sich ja glücklicherweise sehr gut mit seiner Truppe und hat immer jemanden zum Quatschen....
kleiner Nachtrag: Picasso versteht sich seit dem Tod von Sky am 29. Dez. 2018 mit einem Hahn besonders gut. Hier geht es zu der Bildergeschichte dazu.