Verdacht: Tumor hinter dem Auge
02. November 2015 - Jacobs rechtes Auge macht mir seit einiger Zeit große Sorgen. Anfangs nahm ich es nicht wirklich wahr, sondern hatte den Eindruck, dass das besagte Auge, sobald Jacob
etwas Besonderes entdeckt hatte, irgendwie größer zu werden schien. Ich nahm diesen Umstand nicht weiter ernst und fand es eher lustig, so als würde ihm - im wahrsten Sinne des Wortes - das "Auge
aus dem Kopf fallen" vor lauter Gier.
Natürlich beobachtete ich, nun, da es aufgefallen war, dieses Auge immer wieder und auch nicht mehr oberflächlich, sondern genau. Dabei fiel mir auf, dass die feinen Federchen um sein Auge fehlen und es irgendwie kahl wirkt. Entweder sind diese Federn ausgefallen - aus welchem Grund auch immer - oder, was ich leider annehme, die Haut um das Auge herum ist vom Inneren des Kopfes her geschwollen oder die Haut wird von innen etwas herausgedrückt und drückt somit auch das Auge nach vorne. Das allerdings würde heißen, dass etwas hinter seinem Auge wächst, was dort nicht hingehört.
Auweia, der arme, kleine, anhängliche Schatz! Hoffentlich steht ihm nichts Schlimmes bevor! Ich werde wieder einmal einen Termin bei meiner vogelkundigen Tierärztin machen und hoffe auf eine einfache Auflösung.
Unten füge ich immer wieder aktuelle Fotos von Jacobs Auge ein, um den Werdegang der Veränderung zu
dokumentieren.
03. November 2015 - Habe soeben mit der Tierärztin gesprochen und sie hat heute noch gegen 20.00 Uhr einen Termin für Jacob und mich frei. Das hieß für mich vorhin, ab in die Voliere und Jacob einfangen.
Meine Bande saß schon sehr entspannt in ihrem gemütlichen Schutzraum, döste vor sich hin auf schöne Träume hoffend, als ich, bewaffnet mit dem ominösen Kescher, Jacob suchte und auch fand. Er
konnte nicht schnell genug in den Aussenbereich fliegen und dort bemühte er sich erfolglos, dem weißen Ding zu entfliehen. Bisher hatte es ihn in seinem 5jährigen Leben ja noch nie getroffen, da
er augenscheinlich immer gesund und munter war. Er konnte es nicht fassen, dass er nun in dem elenden Ding hing und kurze Zeit später in der Transportbox saß. Er veranstaltete ein großes Theater
und versuchte alles Mögliche, um dem kleinen Käfig zu entkommen. Er tat und tut mir schrecklich leid! Bei der Gelegenheit setzte ich den Krankenkäfig auf die Waage: er wiegt 41 g
- ein perfektes Gewicht, aber ich hatte bei dem quirligen, bisher immer fitten Kerlchen auch nichts Anderes erwartet.
Nachher gegen 20.00 Uhr werde ich die einstündige Fahrt mit ihm im Dunkeln machen und dann kommt noch die aufregende Untersuchung. Am Telefon beschrieb ich der Tierärztin die Symptome und auch sie sprach, nachdem sie meine Beschreibung gehört hatte, von einem vermutlich raumfordernden Prozess, sprich Tumor. Die einzige Möglichkeit, die uns bleibt, ist ihm noch ein schönes Leben zu bereiten, und wenn die Schmerzen kommen, soll ich ihm den Flug ins Regenbogenland schenken, als letzte Liebesgabe.
Update: So, nun bin ich wieder zurück! Jacob fand das Eingesperrtsein in der kleinen Transportbox entsetzlich und randalierte, kletterte und scharrte. Er kannte so etwas ja nicht
und zeterte die ganze lange Fahrt fast ohne Unterbrechung. In der Praxis dann war Ruhe, ich ließ ihn schauen und sprach beruhigend auf ihn ein. Jacob wurde mit fachkundigen Blicken begutachtet...
sie äußerte dann den Verdacht, daß es wohl ein Tumor ist, der hinter dem Auge lauert.... Ich soll ihn beobachten und wenn er sein Auge nicht mehr mit dem Lid verschließen kann, es sich nicht mehr
befeuchten lässt durch den fehlenden Lidschlag, weil es weiter von innen herausgedrückt wird und er zu plustern beginnt, unrund zu sitzen.... dann soll ich mit ihm vorbeikommen und mit ihm den
letzten Weg gehen.
Im günstigeren Fall hätte es auch eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis - Entzündung durch Besiedelung von Bakterien) oder Bindehautentzündung sein können, welche die Tierärztin jedoch ausschloß, da Jacobs Augenlider dann hätten gerötet sein müssen und es eine Schleimbildung geben "müsste". Dieser Entzündung lässt sich mit Antibiotika gut behandeln.
Ich hoffe nun natürlich, dass der Zeitpunkt des Einschläferns noch eine Weile auf sich warten lässt und bin sehr traurig über den momentanen Verlauf meiner Wellensittichhaltung. Dieses Jahr war heftig: Aloha starb plötzich, danach Frédérique aus Liebeskummer, bei Emily stellte man einen Tumor im Unterbauch fest, Nymphi erkrankte an einem Hodentumor und nun bei Jacob ein Tumor hinter dem Auge.
20. November 2015 - Morgens zwischen 8.30 Uhr und 9.00 Uhr führt mich mein täglicher Weg zur Wellensittichvoliere, wo ich dann den Ausflug des Schutzhauses öffne, damit meine Kostbarkeiten wieder frische Luft tanken können, indem sie nach Herzenslust im Außenbereich herumfliegen können. So auch diesen Morgen!
Wie schon so oft gilt mein erster Blick dem Boden des Schutzraumes, da ich im Augenblick einige kranke Wellensittiche (Nymphi, Emily, Jacob) habe und erst vor kurzem 2 Wellensittiche (Aloha, Frédérique) genau dort tot vorgefunden hatte. So, erst einmal aufatmen, dachte ich, als ich den Boden sauber nur mit Heu ausgelegt, vorfand.
Der nächste Blick geht dann nach oben zu meinen 9 Schätzen. Jacob ist in der Regel sehr aufmerksam und ruft mich schon, wenn ich ihn nicht als Erstes beachte. Er fliegt auch gerne zu mir und erwartet dort Thymian vorzufinden, welchen er heiß und innig liebt. Doch welch Schrecken erwartete mich, als mein Jacob zu mir flog! Sein Auge ist über Nacht richtig angeschwollen und er bekommt es kaum noch auf. Trotz alledem ist er munter unterwegs und fliegt gut. Nach einiger Beobachtung musste ich leider feststellen, dass er sich sein Äuglein heute häufig an verschiedenen Stellen reibt, da es sicherlich spannt, evtl. juckt und hoffentlich noch nicht weh tut.
Ich habe sofort seine vogelkundige Tierärztin angerufen und warte nun auf den Rückruf. Sein Anblick tut richtig weh und ich würde ihm so gerne helfen.
Hoffnung
20. November 2015 - Bin wieder einmal zurück vom Tierarzt mit einer kleinen Hoffnung im Gepäck! Der Anblick meines kleinen Freundes erschreckte sie dieses Mal nicht so wie mich (Fotos dazu findet man über diesem Artikel). Sie erinnerte mich daran, daß sie bei meinem Besuch mit Jacob am 03.11.15 erklärt hatte, daß es am Auge im günstigeren Fall auch eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis - Entzündung durch Besiedelung von Bakterien) mit Bindehautentzündung sein könnte, wenn Jacobs Augenlider gerötet wären und eine Schleimbildung vorhanden wäre. Diese Entzündung ließe sich mit Antibiotika einigermaßen gut behandeln. Bei dem letzten Besuch stellte sich jedoch "nur" ein trockenes, verdicktes Auge dar und dann wäre die Diagnose "Tumor hinter dem Auge" die Richtige.
Nun jedoch sind die Lider regelrecht geschwollen und das Auge ziemlich feucht. Dieses kann dadurch passieren, daß Jacob sein Auge überall reibt, um den Schmerz (falls es ein Tumor ist), zu entfernen, was natürlich nicht möglich ist, aber für kurze Zeit etwas Linderung bringt ODER er reibt sein Auge, um das Fremdkörpergefühl, welches man bei einer Bindehautentzündung hat, zu entfernen. Es kann sein, daß er doch eine Nasennebenhöhlenentzündung hat und die Flüssigkeit sich nun um sein Auge herum ablagert. Bis vor Kurzem könnte diese Flüssigkeit von hinten auf das Auge gedrückt und dieses dann nach vorne geschoben haben. Dann kann ihm mit Augentropfen, zunächst zur Bekämpfung des Juckreizes (Rimadyl in kleiner Dosierung) geholfen werden. Eigentlich wird es bei Hunden gegen Schmerzen und Entzündungen eingesetzt. Zusätzlich bekommt er noch 1 x täglich oral 1 Tröpfchen Floxal und 1 x täglich oral das Antibiotikum Baytril, welches bakterienabtötend wirkt und bei Infektionskrankheiten eingesetzt wird.
Nun sitzt der kleine Jacob in seinem Krankenkäfig und ich soll ihn vorerst noch nicht zu seinen Kumpels nach draußen setzen, damit er sich dort keine zusätzlichen Keime ins Auge reibt. Ich behalte den kleinen, freiheitsliebenden Kerl nun zunächst im Haus und hoffe, dass die Medikamente tatsächlich greifen und es "nur" eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) ist. Falls es so sein sollte, muss sich innerhalb der nächsten Tage eine gewaltige Besserung einstellen und die Schwellung zurückgehen.
Wenn das Auge weiterhin nach außen gedrückt bleibt, stimmt leider die Diagnose mit dem Verdacht auf einen Tumor und dann soll ich am Dienstag mit Jacob vorbeikommen, um mit ihm seinen letzten Weg
zu gehen. So, nun heißt es Daumen drücken. Jacob ist ein sehr lebhaftes Kerlchen und die nächsten Tage werden er und ich bei der täglichen Einfangerei einen heißen Streifen mitmachen. Er wird
seine Welt nicht mehr verstehen und ich hoffe für ihn, für seine Freundin Emily, seine Kumpels draußen in der Außenvoliere und für mich, daß sich alles wieder zum Guten wendet.
Update: Mein lieber Jacob sitzt in einem Krankenkäfig alleine im Haus. Er ist eigentlich ein Temperamentsbündel und nun ist er beunruhigend still und beobachtet.... mit nur einem Auge. Das kranke Auge, welches gestern Abend das erste Mal die Augentropfen bekommen hat, schont er oder kann damit nicht mehr richtig sehen.
Ich konnte leider mehrfach beobachten, daß er beim Bemühen von einer Stange zur nächsten zu hüpfen, diese verfehlte. Eigentlich klar, denn sein dreidimensionales Sehen ist nun nicht mehr
vorhanden oder stark eingeschränkt.
Wenn man das Foto per Doppelklick vergrößert, erkennt man kleine Wasserbläschen oder Ähnliches auf dem Auge schwimmen. Auch sieht das Weiße in seinem Auge irgendwie so aus, als würde es sich verändern.
Hoffentlich bessert sich sein Zustand durch die Medikamente. Ich wage kaum zu hoffen bei seinem Anblick.
Unten füge ich immer wieder aktuelle Fotos von Jacobs Auge ein, um den Werdegang der Veränderung durch die Medikation
zu dokumentieren. (mit aktualisierten Bildern bis zum 04.12.15)
24. November 2015 - Endlich ist der Dienstag da, an dem ich die Tierärztin anrufen sollte, um ihr über den Stand der Dinge zu berichten. Die letzten Tage saß Jacob in unserem Haus in Einzelhaft und ich träufelte ihm morgens und abends ein Tröpfchen Augentropfen ins Auge und abends flößte ich ihm schnabulös zusätzlich jeweils einen Tropfen Baytril und Rimadyl ein.
Diese Medikamente bewirkten tatsächlich einen Rückgang der Schwellung der Bindehäute (Bilder der Entwicklung findet man direkt über diesem Artikel) und dies lässt auf einen bakteriellen Infekt der Nasennebenhöhlen und der Bindehäute schließen. Die Schwellung, die durch die Entzündung der Nasennebenhöhlen vorlag, war ursprünglich äußerlich nicht zu erkennen, sondern äußerte sich so, dass sie das Auge von hinten, also vom Kopfinneren nach außen drückte und ließ das Auge nach vorne aus dem Gesichtsfeld treten. Die Bilder dazu kann man sich weiter oben anschauen. Dadurch, daß keine Flüssigkeit aus der Nase trat, das Auge trocken wirkte und nach außen gedrückt wurde, entstand der Eindruck eines raumgreifenden Prozesses hinter dem Auge, sprich eines Tumors. Glücklicherweise hat sich nun dieser Verdacht, nach etlichen Tagen der Angst, nicht bestätigt.
Nach meinem heutigen Anruf bei der Ärztin und mit ihrer Erlaubnis, schnappte ich mir den Krankenkäfig samt Jacob, deckte ihn mit Handtüchern ab, da es draußen windig ist und zu schneien beginnt, und marschierte zur Außenvoliere, wo ich ihn sofort ins warme Schutzhaus setzte..... allerdings muß er noch mindestens bis Freitag im Käfig bleiben. Wichtig ist mir, daß er jetzt wenigstens seine Kameraden und Freunde wieder um sich herum hat und sich nicht mehr so alleine fühlt. Draußen kann er überhaupt nicht verstehen, daß er weiterhin gefangen gehalten wird und sucht den Ausgang, jedoch werde ich ihm diesen erst in ein paar Tagen zeigen. Ich könnte ihn natürlich auch jetzt schon frei lassen und jeden Tag mit dem Kescher einfangen, jedoch könnte er sich sein noch krankes Auge an Hölzern der Voliere reiben, die nicht so sauber sind, wie der Krankenkäfig und dann reibt er sich eventuell wieder etwas hinein. Noch 3 x schlafen, dann ist seine Woche herum.
26. November 2015 - So gut wie geschafft! Sieht sein Auge nicht wieder gut aus? Ich kann es kaum fassen, daß es voraussichtlich "nur" eine behandelbare Nasennebenhöhlenentzündung war und kein Tumor.
Soeben habe ich ihn aus seinem kleinen Gefängnis befreit. Der kleine freiheitsliebende Kerl hat sich in seiner Gefangenschaft sehr schwer getan und dort heftigst randaliert. Dabei hat er sich
sogar eine Zehe blutig gerissen, weil er irgendwo hängen geblieben ist.
Auch in der Außenvoliere lebt er zwar in Gefangenschaft, jedoch kann er zu jeder Zeit Plätze seiner Wahl anfliegen, an verschiedenen Plätzen futtern, nach draußen fliegen und wieder zurück ins warme Schutzhaus, mit seinen Kumpeln und Kumpelinnen flirten und zanken..
Sofort, nachdem ich ihn frei gelassen hatte, flog er auf den höchsten Ast und konnte es gar nicht fassen, daß er wirklich wieder frei fliegen konnte. Seine Freundin Emily kümmerte sich unmittelbar um ihn. Sie hatte wohl schon auf ihn gewartet und er erwartete von ihr, daß sie ihn fürsorglich bespaßt, beknibbelt und pflegt. Natürlich kam sie seiner Aufforderung gerne nach.
Doch ein Tumor?
28. November 2015 - Es ist und bleibt leider weiterhin spannend. Das Auge ist nun abgeschwollen und die dicken, wässerigen, entzündeten Lider sind dank der Augentropfen Vergangenheit. Leider, leider kann Jacobs Geschichte nun noch nicht als abgeschlossen gelten. Sein krankes Auge wirkt weiterhin nach vorne gedrückt. Man sieht es ganz klar, wenn man sein Gesichtchen direkt von vorne betrachtet wie auf dem allerersten Foto ganz oben am Anfang seiner Krankengeschichte.
Ich fange ihn weiterhin morgens ein und verabreiche ihm seine Medikamente. Wenn sich ansonsten nichts verändert, werde ich erneut die Tierärztin anrufen und mich mit ihr über das weitere Vorgehen beraten.
Bedauerlicherweise habe ich die Befürchtung, daß die Verdickung der Lider eintrat, nachdem er sich das störende Gefühl - weil das Auge sich durch den Druck der Umfangsvermehrung im Kopf nach
außen drückte und spannte - wegreiben wollte und sich überall schubberte in der Hoffnung, daß es nun endlich besser wird. Wenn Jacob mich im Augenblick sieht, wird er sofort nervös und fängt an,
sich hektisch zu putzen, der arme, kleine Kerl. Gerade Jacob war immer einer meiner zutraulichsten Wellis. Er kam jedes Mal sofort angeflogen, sobald ich den Garten, bzw. die Voliere betrat. Nun
ist er leider sehr misstrauisch geworden, was ich ihm nicht verübeln kann.
07. Dezember 2015 - Kurzes Update: Leider hat sich die Situation nicht verbessert. Jacob hat weiterhin ein nach außen gedrücktes Auge und es wird deutlicher, daß es sich hierbei
um eine Umfangsvermehrung handeln muß, die hinter dem Auge stattfindet. Heute kontaktierte ich erneut seine vk Tierärztin und schilderte seine Situation. Da Jacob sich noch nicht hängen lässt,
weiterhin futtert und nicht plusternd in einer Ecke sitzt, ist sein letzter Tag noch nicht gekommen. Um ihm die Situation etwas zu erleichtern, soll ich
ihm weiterhin die Augentropfen verabreichen. Alternativ kann ich auch eine Salbe geben, die etwas länger auf dem Auge verweilt und die eventuelle Entzündung behebt, welche durch das Reiben des Auges an einem Ast, um den störenden Druck zu entfernen, entstehen kann.
Eine "einfache" Sinusitis schließt sie nach der langen antibiotischen Behandlung, bei der die Bakterien längst hätten entfernt sein müssen, mittlerweile leider aus. Nun sieht die Situation
eigentlich genauso aus wie schon am 03. November prognostiziert: Zitat von oben: ".... beobachten,
und wenn er sein Auge nicht mehr mit dem Lid verschließen kann, es sich nicht mehr befeuchten lässt durch den fehlenden Lidschlag, weil es weiter von innen herausgedrückt wird und er zu plustern
beginnt, unrund zu sitzen.... dann soll ich mit ihm vorbeikommen und mit ihm den letzten Weg gehen."
Ich kann es nicht fassen.
10. Dezember 2015 - Ein paar Bilder um einen kleinen Eindruck zu gewinnen, wie sich Jacobs Auge darstellt. Leider lässt er längere Aufnahmen nicht zu. Diese Bilder habe ich vor 2 Tagen gemacht. Das Auge wirkt heute noch mehr herausgedrückt. Dabei wirkt er fit und lebhaft wie immer.
15. Dezember 2015 - Gestern war ich mit Jacob erneut beim Tierarzt, um das in den letzten Tagen enorm gewachsene Auge vorzustellen, wieder einmal in der Hoffnung, daß eventuell ein anderes Antibiotikum ihm helfen könnte. Die Tierärztin schloß dieses jedoch aus und konnte mir nur die Empfehlung geben, entweder sein Auge entfernen zu lassen mit der eventuellen Gefahr, daß Jacob dabei verblutet oder ihn über die Regenbrücke fliegen zu lassen, damit er dort seinen Frieden bekommt. Ich habe Letzteres gewählt und hoffe, daß es die richtige Entscheidung war.
Er war bis zuletzt weiterhin rege unterwegs und versteckte vor seinen Freunden und Freundinnen sein fehlendes Sehvermögen und seine Schmerzen, die er hatte, wenn die Wirkung des Schmerzmittels, welches ich ihm gab, nachließ. Dieses "rege unterwegs sein" machte mir die Entscheidung ihn gehen zu lassen, so unheimlich schwer.
Lieber Jacob!
Deine besondere Art mich sofort zu rufen und an das Volierengitter zu fliegen, sobald ich den Garten betrat und in dein Sichtfeld kam, wird mir sehr fehlen. Du warst sehr zutraulich und flogst
immer gerne auf meine Hand.
Deine Freundin Emily ist nun sehr traurig, denn du fehlst ihr sehr mit deiner beschützenden Art.
Nun hast du ausgelitten! Im Schwarm hast du deine Schmerzen tapfer versteckt, mein kleiner Freund.
Kommentare zu obigem Thema:
21. November 2015, 10.25 - Florian Danke, daß du uns immer auf dem Laufenden hältst. Die Geschichte mit Jacob ist wirklich mitreißend. Viel Glück und viel Kraft! 21. November 2015, 13.19 - Wolf: ..... und ich danke dir, daß du Interesse daran hast, die Lebensgeschichten unserer Wellensittiche zu verfolgen und mitzuerleben. Danke für deine Unterstützung! . 24. November 2015, 15.51 - Sabine: Hallo Angelika, hier sind alle Daumen und Krallen gedrückt und wir hoffen, dass die Therapie erfolgreich ist und es dem armen Jacob bald wieder besser geht. LG Sabine 24. November 2015, 17.13 - Wolf: Liebe Sabine, auch dir herzlichen Dank für dein Interesse. So wie es aussieht, ist Jacob tatsächlich auf dem Weg der Besserung. Ich wollte gerade einen neuen, kleinen Zwischenbericht einfügen. LG Angelika 15. Dezember 2015, 12.10 - Sabine: Liebe Angelika, das ist sehr, sehr traurig ... nun auch der süße Jacob. Ich habe seine Krankengeschichte mitverfolgt und bis zuletzt mitgehofft ... Es hat bestimmt sehr viel Kraft gekostet, aber es war die richtige Entscheidung, ihn über die Regenbogenbrücke fliegen zulassen. Jetzt ist er frei von Schmerzen. Mitfühlende Grüße Sabine 15. Dezember 2015, 12.39 - Wolf: Liebe Sabine, herzlichen Dank für deine mitfühlenden Worte und dein Interesse. Hier ist wirklich große Trauer angesagt, denn nicht nur wir sind traurig, sondern auch Emily, die Freundin von Jacob. Sie sitzt im Aussenbereich und ruft und ruft. Ich bin heute schon sehr oft draußen bei ihr gewesen und habe mit ihr geredet. Sie schaut mich dabei immer aufmerksam an und gibt fragende Laute von sich. Später, wenn mein Sohn nach Hause kommt, werden wir ihr Jacob ein letztes Mal zeigen und dann weiß sie Bescheid. Danach wird er im Garten beerdigt. Traurige Grüße von Angelika 16. Dezember 2015, 20.53 - Sittichmama: liebe Angelika,wir haben die traurige Geschichte von Jacob mitverfolgt und sind wirklich sehr betroffen.Wir wissen nur zu gut aus leidvoller Selbsterfahrung wie tief der Schmerz sitzt wenn man machtlos zu sehen muss wie ein solch kleines Wesen um sein Leben kämpft.Trotzdem sind wir sicher das Du die vollkommen richtige Entscheidung getroffen hast und dem kleinen Welli viel unnötigen Schmerz und Leid erspart hast.Sicher sieht er Dir und den anderen Wellis von oben zu und wenn man Ihn zwitschern hören könnte würde er sicher vielen Dank Federlose für Deine Hilfe und die schönen Jahre die wir zusammen hatten...... Sabine ,Eric und die Schwarzwaldwellis 17. Dezember 2015, 06.42 - Wolf: Ihr Lieben, auch euch möchte ich ganz herzlich für euer Interesse an Jacobs Geschichte danken. Ja, man fühlt sich machtlos und möchte doch so gerne helfen. Wie ich am 15.12.15 (über den letzten Fotos nachzulesen) schrieb, war ich mir nicht sicher, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Doch mittlerweile ist alles gesackt und ich bin mir sicher, daß Jacob einen Tumor hatte. Was mich nun so sicher macht? Ich habe ihn erst einen ganzen Tag nach seinem Tod beerdigt, da mein Sohn dabei sein wollte und er erst am Nachmittag aus der Schule kam. Wir haben Jacob aus seinem Tuch gewickelt und ich habe mir nochmals sein Auge angeschaut. Die vorher mit Flüssigkeit gefüllten Bindehäute um die Augen herum, waren nun eingetrocknet..... das Auge allerdings stand immer noch weit heraus. Das heißt für mich, daß sich hinter dem Auge wirklich eine Umfangsvermehrung befinden mußte, andernfalls wäre die Flüssigkeit ausgetreten und das Auge eingefallen. Gestern haben wir Jacob dann noch unserer Emily gezeigt. Sie hatte den ganzen Tag so fragend gerufen und immer wenn ich bei ihr war, kam sie angeflogen, blickte mich lange an und quatschte wieder fragend in meine Richtung, ganz so als würde sie nach ihrem Liebsten fragen. Nun weiß sie es und wir haben Jacob neben Frédérique und Aloha, die ja auch erst vor nicht langer Zeit verstorben sind, begraben. Traurige Grüße von Angelika |