Lebererkrankung

Vor einiger Zeit fiel mir bei Frédérique auf, dass mitten auf seinem Schnabel eine dunkle Stelle prankte. Auf dem ersten Bild unten, wo seine Aloha und er kuscheln, kann man den dunklen Fleck auf seinem Schnabel erkennen. Da er ein kleiner Raufbold ist und ansonsten gesundheitlich unauffällig, tippte ich auf ein Hämatom, welches sich auch Wellensittiche zuziehen können. Nach einem Besuch beim Tierarzt, der meine Vermutung bestätigte, da er ansonsten sehr fit und mobil war und auch sonst keine Anzeichen einer Erkrankung zeigte, war ich zunächst beruhigt. Ich sollte es natürlich im Auge behalten. Das tat ich auch und bemerkte nach einigen Wochen, dass sein Schnabel stärker wuchs, als bei meinen anderen Wellensittichen. Nicht extrem, aber er wirkte länger, als bei den anderen, die dunkle Stelle am Schnabel allerdings war herausgewachsen. Auch einige seiner Krallen wuchsen kräftiger und man sah Einblutungen in ihnen aufgrund von Blutgerinnungsstörung, die bei einer Lebererkrankung auftreten kann. Die Kombination aus den einzelnen Auffälligkeiten spricht dafür.

 

Ich rief die Tierärztin erneut an und berichtete von meinen neuen Beobachtungen. Sie riet mir zunächst leberstärkende, homöopathische Mittel bei ihm auszuprobieren. Falls sich Frédériques Verhalten verändern sollte, soll ich ihn natürlich vorstellen. Ich nutzte die Heilkraft des Löwenzahns mit seinen Bitterstoffen. Alle Teile dieser Pflanze sind interessant und können angeboten werden. Er regt den Stoffwechsel an und ist gut für für Galle, Nieren, Darm und Leber. Das pflanzliche Medikament "Hepacur" lässt sich gut über das Trinkwasser (2 Tropfen auf 50 ml) verabreichen und enthält Extrakte der Mariendistel, Artischocke, dem Schöllkraut und auch Löwenzahn. Natürlich sollte die Ernährung fettarm und zuckerfrei sein.

 

Auch Phytorenal F wirkt sehr gut bei Leberproblemen - man dosiert ungefähr 0,1 ml Phytorenal auf 40 ml Trinkwasser. Die Dosis lässt sich auch erhöhen, je nachdem, wie gut die Vögel ihr Trinkwasser dann noch annehmen. Wenn sie wenig trinken, lieber wieder etwas heruntergehen mit dem pflanzlichen Medikament. Die anderen, gesunden Vögel dürfen ruhig von dem Wasser mittrinken. Etwas Leber-und Nierenunterstützung und -stärkung ist ja bei unseren heutigen, gerade für diese Probleme anfälligen Wellis immer gut. Da es sich hierbei um ein homöopathisches Mittel handelt, sollte das mit Phytorenal versetzte Trinkwasser nicht in dem sonst üblichen Edelstahltrinkgefäß gereicht werden, sondern in einem Plastik-/ oder Glasgefäß.

 

Frédérique und auch die restlichen 10 Kostbarkeiten bekommen davon jeden zweiten Tag in einem Glasgefäß gereicht. Bei ihm sah ich es als Erfolg an, dass sein Schnabel nicht weiter wuchs und sich auf natürliche Weise abwetzen ließ. Er musste bisher bei ihm noch nicht geschnitten werden... und das ist gut so. Ich habe gehört und auch gelesen, dass der Schnabel, sobald er einmal beschnitten wurde, regelmäßig - d. h. ungefähr alle 4 Wochen - durch einen vogelkundigen Tierarzt nachgeschnitten werden muss. Auch sein verstärkter Krallenwuchs mit diesen Einblutungen ging zurück und ich sah mich auf dem richtigen Weg. Leider begann nun eine der Schwanzfedern verkrümmt zu wachsen. Zunächst schob ich es auf das ewige "in den Ecken herumdrücken" mit seiner Aloha. Die beiden sitzen mehr übereinander, als nebeneinander häufig in der Nähe eine Wand und so kann sich auch einmal eine Feder verbiegen.... aber eigentlich nicht so und nicht nur die eine.

 

Frédérique zeigt sich als sehr aktiver Wellensittich, der neugierig und verspielt ist; ich werde ihn weiter im Auge behalten. Das eigentlich notwendige Röntgen und die Blutabnahme, um alles ganz genau zu wissen und auch schriftlich zu haben, möchte ich ihm vorerst noch ersparen, da sein Körper bisher mit homöopathischen Mittel gut behandelt werden konnte.